Teil VI - Der Versand des Manuskriptes

In den vorangegangenen Teilen dieses Ratgebers konnte man erfahren, wie man ein Manuskript professionell aufbereitet, es wurde gezeigt, wie wichtig ein Exposé und ein persönliches Anschreiben sind, eigentlich steht dem Versand nichts mehr im Wege, aber auch zu diesem Punkt gibt es noch etwas zu sagen.

Das Manuskript liegt vor: ein ansehnlicher Stapel Papier. Er wird sauber in einem Copy-Shop kopiert, denn zum Versand kommen natürlich nur Kopien, niemals Originale. Denn bei einer unverlangten Einsendung trägt der Absender das volle Risiko und wer will schon riskieren, daß das mühsam erarbeitete Original verloren geht? Ein Verlag wird und kann nämlich keinerlei Haftung für das mögliche Verschwinden einer Einsendung geben.
Der Autor benötigt sein Originalmanuskript zu Hause, um eventuelle Rückfragen des Verlages beantworten zu können, auch dient es bei einer tatsächlichen Veröffentlichung zum Korrekturlesen der Satzfahnen. Und nicht zuletzt kann mit dem Original die Urheberschaft eindeutig belegt werden.

Was soll man aber nun mit dem Stapel an kopierten Blättern anfangen? Sicherlich ist es ratsam, ihnen einen Zusammenhalt zu geben. Viele Autoren begnügen sich damit, den Stapel einfach nur zu verknoten.
Und die Mitarbeiter, die die Eingangspost in den Verlagen bearbeiten, haben dann wiederum nichts anderes zu tun, als diese Knoten mit Scheren aufzuschneiden, so daß man wieder eine lose Zettelsammlung hat.
Es ist deshalb angebrachter, ein starkes Gummi um das Manuskript zu legen oder es besser noch in einen Hefter oder eine Mappe zu betten.

Wenn das Manuskript aber einen recht ansehnlichen Umfang von mehr als 100 Seiten hat, ist es schon recht unpraktisch, ein Gummiband darumzulegen. So mancher Autor greift dann gerne zum Schnellhefter oder Aktenordner, um das Manuskript schön ordentlich dort abzuheften.
Leider schätzt die Postabteilung eines Verlages diese Form der Einsendung gar nicht. Aktenordner sind dort recht ungeliebt. Sie lassen sich kaum vernünftig verpacken und versenden.
Der Ordner muß in einen großen Karton gelegt werden, hinzu kommt dann noch eventuell Füllmaterial, um ihn auszupolstern und der Verlag müßte später dann bei einer Rücksendung ähnliches leisten. Auch wird der Ordner im Lektorat vielleicht durchgeblättert, einzelne Seiten reißen dabei vielleicht aus der Heftung heraus. Und nicht zuletzt wirkt ein Manuskript im Aktenordner staubig, so ein Ordner gehört in eine Beamtenstube, nicht aber zu einem Manuskript.
Man sollte deshalb besser keinen Aktenordner benutzen.

Umfangreichere Manuskripte werden am besten in einen Karton mit gleichen Ausmaßen gelegt, Copy-Shops erhalten ihr Kopierpapier z.B. in solchen Kartons und man kann ohne weiteres diese Kartons dort kostenlos erhalten.
Copy-Center bieten auch einen anderen wertvollen Dienst an, die Klebebindung. Gerade umfangreichere Werke profitieren von einem Einband mit Klebebindung. Man kann sie bequem aufschlagen und selbst nach mehrmaliger Benutzung zeigen sie meist keine Abnutzungsspuren, weshalb man ein so gebundenes Manuskript ohne weiteres auch mehrmals versenden kann.
Befolgt man auch diesen Tip, steht der erfolgreichen Absendung nichts mehr im Wege.