08. November 2000

Es ist immer noch "Goldener Herbst" draußen: die Luft ist lau und das eingefärbte Laub leuchtet auf der Wiese vor dem Haus, Reste davon immer noch auf der Birke, die ihre Äste müde in diesen Herbstag hängen läßt.
Das alles sehe ich von meinem Rechner aus.
Ich lasse oft meine Augen auf diesem Bild ruhen, wenn ich arbeite. Manchmal nur kurz und manchmal nachdenklich lang. So wie jetzt eben.

Ich habe gerade eine neue Geschichte in Storyline eingefügt. "Nichts besonderes...", könnte man meinen, "...sie tut das sicher oft."
Doch für mich ist es immer noch etwas besonderes. Nichts davon ist verschwunden, wie das Gefühl, der allerersten Geschichte - immer noch ist es da bei jedem neuen Text.
Manchmal träume ich dabei, lache, fühle mit den Helden einer Geschichte und manchmal werde ich sehr nachdenklich.

So wie bei der Geschichte von Kai Bliesener "Schreie".

Ich kann sie immer wieder lesen, das unbehagliche Gefühl verschwindet nicht. Als würde mir das "Monster" selber wehtun und ich voller Schmerz allein zurückbleiben.
Die Geschichte eines Kindes - eine die man lesen muß, nicht nur sollte. Und eine, die sicher eine Kritik "verdient" hat.
Doch mich macht sie nur sprachlos und alles, was bleibt sind Gefühle, eines davon ist Hilflosigkeit. Im ersten Moment...

Ich habe noch viele Gedanken - auch solche über die allzu menschliche Schwäche von zunehmender Gleichgültigkeit, ohne mich dabei selber auszuschließen.

geschrieben von Gabi

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