© der Geschichte: Tobias Schuhmacher. Nicht unerlaubt
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Der Patient

Das Telefon klingelte.
"Ah, Doktor Campbell - wir haben einen Auftrag für Sie. Dies wird Ihre Bewährungsprobe werden, Ihre erste richtige Aufgabe.
Dann will ich Ihnen gleich einmal die Lage verdeutlichen: In der Stadt gibt es die Psychiatrische Klinik, wie Sie wissen. Es ist dieselbe, in der Sie schon einmal für uns tätig waren. Dort gab es gestern Nacht einen Ausbruch. Einem der Insassen gelang es in einem waghalsigen Manöver von dort zu fliehen. Ich will es kurz machen: Wir haben großes Interesse an diesem Mann. Sie haben jetzt den Auftrag, diesen Mann zu finden, bevor er jemand anderem in die Arme fällt, um ihn dann in Ihre Wohnung zu bringen. Danach erwarten Sie meinen Anruf. Ich glaube, dass ich nicht erst noch betonen muss, dass dieser Kerl von immenser Wichtigkeit für uns ist. Das Taxi wird vor Ihrer Haustür auf Sie warten. Setzen Sie Ihre Ausrüstung überlegt und geschickt ein. Viel Glück."
"Aber, Moment...!" Das kam ein bisschen zu spät. Dr. Campbell blieb leicht verwundert zurück. "Soll ich jetzt etwa Kindermädchen für irgendwelche entlaufenen Irren spielen?" murmelte er vor sich her.
Er schüttelte den Kopf. "Na gut, dann mal ran an die Arbeit!" sprach er sich Mut und gezwungenen Enthusiasmus zu.
Campbell warf sich einen Trenchcoat über, nahm die vom Senat gestellten Utensilien auf, sprich den elektronischen Timer, das Handy, den Ausweis und die alte deutsche Heereswaffe P1 mit einem Magazin, von der er hoffte, sie nie gebrauchen zu müssen. Er füllte es vorher noch mit Munition auf, dann brach er auf.
Tatsächlich wartete das Taxi schon vor der Haustür, und er stieg nur mit sehr gemischten Gefühlen, denn schließlich waren die Erinnerungen an die zweite Prüfung noch sehr lebhaft in seinem Gedächtnis verwurzelt. Die Tage in dem Taxi damals waren eine unglaublich fordernde Angelegenheit gewesen. Doch er hatte diesen Extremtest bestanden, und war nun ein Mitglied des Senats.
Selbst jetzt, Wochen danach, hatte er noch schreckliche Albträume und wurde Nachts manchmal schweißgebadet wach. Die Gedanken daran ließen ihn erschaudern.
Der dunkelhaarige Mexikanertyp sagte nichts. Er fuhr einfach nur davon, in die Innenstadt hinein. "Wohin fahren wir?" wollte Campbell wissen.
Der Typ entgegnete nichts, fuhr einfach schweigend weiter. Aber ja, das Panzerglas war zwischen Ihnen und natürlich konnte ihn der Fahrer dadurch nicht verstehen. So klopfte er und hoffte der Fahrer würde es bemerken. Aber er tat es nicht. Nun wurden die Erinnerungen an den letzten Test wieder lebhafter. Er begann, sich zu fürchten.
Nach einigen Minuten Fahrt, hielt das Taxi vor der Anstalt. Er kannte dieses Gebäude bereits vom ersten Testfall her. Das mit den Kreaturen. Dieser Fall war ihm damals wesentlich angenehmer gewesen - und vor allem angenehmer als der zweite Testfall.
Die Panzerglasscheibe fuhr runter, der Taxifahrer drehte sich um und grinste Dr. Campbell an. "Doktor Campbell", begann er mit starkem mexikanischen Akzent, "Sie werden sich in dem Gebäude nach einem gewissen Dr. Petersen erkundigen. Dieser Herr ist ein enger und langjähriger Sympathisant unserer Organisation. Er unterstützt uns in vielerlei Belangen seit Jahren. Der Entlaufene ist eines davon." Unvermittelt wechselte er das Thema: "Wenn Sie den entlaufenen Patienten gefunden haben, gehen Sie zu einem öffentlichen Münzsprecher und wählen die Nummer, die im Handy eingespeichert ist.
Dann verlangen Sie ein Taxi. Und denken Sie daran, dass Sie das Handy nur im allergrößten Notfall benutzen. Auf Wiedersehen!"
"Vielen Dank!" entgegnete Campbell und verließ das Taxi, um die Stufen zu dem alten Gebäude, das noch aus dem 19. Jahrhundert stammte, und einem für ihn undefinierbaren Baustil angehörte, hinaufzusteigen. Aber er verstand, zugegebenermaßen, nicht besonders viel von Baustilen.

"Einen Doktor Petersen suche ich - Doktor Campbell ist mein Name!"
Die Dame am Empfang brachte ihm eine Menge Misstrauen entgegen, das spürte er. Er glaubte fast, dass sie ihn erkannte. "Habe ich Sie nicht schon einmal irgendwo gesehen? Waren Sie nicht schon einmal hier?"
Campbell wich zurück: "Oh nein, da müssen Sie sich irren!" Er wollte nicht unbedingt erkannt werden. Vielleicht würde er ansonsten unangenehm auffallen, wenn er hier öfters auftauchte.
"Na gut, dann habe ich mich vielleicht geirrt, aber Ihr Gesicht kommt mir irgendwie bekannt vor." Ihr Gesicht kam ihm auch bekannt, denn diese Frau war ihm bei dem Kreaturen-Auftrag auch schon begegnet. Er schüttelte unmerklich den Kopf, um ihre Hartnäckigkeit zu missbilligen.
"Dort den Flur hinunter, dann links abbiegen und gleich die erste Tür auf der linken Seite", sagte sie schließlich, "Darin müssten Sie Doktor Petersen eigentlich finden, ist schließlich sein Büro. Wenn nicht, kommen Sie noch mal hierher und ich rufe ihn für Sie aus."
Lächelnd nickte er ihr zu, um seine Dankbarkeit zu bekunden, und machte sich dann auf den Weg zum Büro des Kollegen.
Höflich klopfte er an - keine Antwort. Noch mal klopfte er - wieder keine Antwort. Als auch ein drittes Klopfen keine Eintrittsaufforderung ergab, trat er einfach ein. Niemand da. Penibel aufgeräumt, mystische Symbole und Artefakt an den Wänden, dazu einige Zertifikate. Die kleine Abbildung einer Inkastatue auf dem Schreibtisch neben dem PC-Monitor fiel ihm ins Auge. Was sollte er jetzt nur machen? Zu der Frau am Empfang konnte er jedenfalls nicht zurück. Dr. Petersen Ausrufen lassen war das Letzte, was er jetzt wollte.
Eine Hand legte sich auf seine rechte Schulter, und er erschrak fürchterlich. Dabei wand er sich um und sah in das runzlige und vollbärtige Gesicht eines alten Mannes, deutlich über die Fünfzig. "Sie sind Doktor Campbell, nehme ich doch an?! Dass der Senat mittlerweile solche Angsthasen anstellt, wusste ich gar nicht." Ein großväterliches Lächeln umspielte sein Gesicht, und ließ einige der tiefen Furchen für einen Moment verschwinden und präsentierte stattdessen geglättete, jung wirkende Haut, um nur wenig später, als sein Gesichtsausdruck zurückgewonnene Ernsthaftigkeit verriet, wieder aufzutauchen.
"Woher kennen Sie mich?"
"Ach Junge, die Dame am Empfang hat gesagt, dass Sie mich gesucht hätten. Ein gewisser Doktor Campbell, stimmt doch, oder?"
Campbell nickte.
"Sie hatte mir Sie auch beschrieben, und der Senat kündigte Sie auch großmäulig an."
"Der Taxifahrer fuhr mich hierher, weil Sie mir dabei helfen sollen, den entflohenen Patienten einzufangen", kam Campbell gleich zur Sache.
"Ja, das stimmt, Doktor Campbell. Ich helfe dem Senat seit Jahren", er machte eine kurze Pause und schien über etwas nachzudenken. "Na ja, eigentlich schon seit Jahrzehnten, wenn ich recht überlege. Jedenfalls halte ich meine Augen und Ohren offen und helfe, wo ich nur kann. Außerdem schleuse ich hin und wieder mal Patienten für sie hier ein."
"Wie bitte...?"
"Ja, Sie glauben ja nicht, wie oft sie an mich herantraten, um mir die ein oder andere durchgedrehte Person zu übergeben, die ich dann ohne großes Aufsehen einschleusen musste. Ich habe zwar nie Fragen gestellt - ich hätte sowieso keine Antwort bekommen -, aber wenn Sie mich fragen", er flüsterte nun geheimnisvoll, "ich glaube die meisten davon waren Leute, die für sie arbeiteten und nur nicht damit fertig wurden, was sie sahen."
Campbell machte große Augen.
"Oh nein, Herr Kollege, ich wollte Sie jetzt nicht verängstigen. Das tut mir leid! Vielleicht beruhigt es Sie, wenn ich Ihnen sage, dass dies nicht oft der Fall war, meistens waren es auch einfach nur Opfer, Dritte oder sonstige Personen, die irgendwie mit dem Senat und ihren eigenartigen Fällen verwoben waren. Aber genug davon, sonst werden die mich am Ende noch dafür bestrafen, dass ich hier zu viel ausplaudere."
Er ging zu einem Schrank, der direkt neben der Tür gegenüber seinem Schreibtisch stand, klappte ihn auf und Fernseher und Videorekorder traten zu Tage. "Ich finde, Sie haben jedenfalls ein recht darauf, zu erfahren, was hier abläuft. Deshalb habe ich mich nie an diese seltsame Truppe binden lassen", sprach er mit todernster Miene und schob eine Videokassette, die er aus einer Schublade nahm, in den Rekorder.
Ehe Campbell in der Lage war danach zu fragen, antwortete der alte Mann: "Das ist ein Videoband von der Videoüberwachung über den Mann, den Sie suchen."
Das Band lief ein paar Sekunden in Schwärze, dann kroch ein Schwarzweißbild langsam zitternd das Schwarz des Bildschirms hoch, bis es jene Dunkelheit zum Schluss ganz verdrängte. Doch das Zittern blieb über große Teile des Bildes wie wilde Strömungen eines Flusses.
"Die Kameras sind noch etwas älter, daher die schlechte Qualität."
Eine kleine Zelle, mit Blick zur Tür, war aufgetaucht, und ein Mann, gekleidet in einen ärmlichen Kittel, saß auf einem kargen Bett nur ein Stuhl und ein Waschbecken gab es noch in der Zelle.
Inmitten des Raumes fiel ein heller Lichtschein vom Fenster her, und an den Schatten konnte man, dank der schlechten Qualität des Bandes, nur mühselig erkennen, dass diese natürlich vergittert waren.
Der Mann blickte zur Kamera auf, und in diesem Moment betätigte Petersen die Standbildtaste. Das Bild blieb stehen, doch das Zittern schien sich nun von Sekunde zu Sekunde zu verstärken.
"Das ist Ihr Mann!" erklärte Petersen. "Patient Nr. 11574!"
Campbell starrte einen Augenblick lang in ein, soweit er es erkennen konnte, sehr ausdrucksloses und unbeteiligtes Gesicht eines Mitdreißigers.
"Hat er auch einen Namen?" fragte er schließlich.
"Nein! Das heißt: Natürlich hat er einen Namen, aber der ist für Sie völlig ohne Belange. Führen Sie einfach Ihren Auftrag aus, und finden Sie diesen Mann. Ich werde jetzt nur kurz zu der Stelle spulen, die ich Ihnen eigentlich zeigen wollte." Er spulte das Band ein paar Sekunden lang vor, hielt dann an und ließ es wieder laufen. Es zeigte nun, wie der Patient ganz plötzlich ausrastete und wild umher sprang und gegen alles schlug, was es dort gab, und schließlich den Stuhl an der Tür zerschlug. In dem Moment kamen drei Pfleger herein und überwältigten ihn. Zwei warfen ihn auf das Bett und hielten ihn fest, während der Dritte eine Injektion verabreichte. "Ein Beruhigungsmittel!" fügte Petersen erklärend hinzu. Ein letztes Mal, bevor er die Augen schloss, sah er noch einmal in die Kamera. Campbell erkannte in seinem Blick diesmal nichts ausdrucksloses, sondern intensiven Hass.
Wieder hielt Petersen das Band an. "Wenn Sie ihn finden, sollten Sie aufpassen, denn ab und zu bekommt er einen dieser unglaublich intensiven Wutanfälle, wir wissen nicht genau, woran es liegt und was sie bedeuten. Wir konnten ihn bisher nur immer ruhig stellen. Geben Sie daher acht. Ich werde ihnen nur zur Sicherheit ein paar Spritzen und zwei Ampullen von dem Beruhigungsmittel mitgeben." Campbell nickte zuerst wieder nur, fragte dann aber: "Und wie kam es zu dem gestrigen Ausbruch?"
"Durch einen Anfall!" begann Campbell. "Er hatte einen Anfall, zwei Pfleger kamen herein, um ihn zu beruhigen, doch er überwältigte sie und verschwand aus dem Gebäude, ohne, dass ihn irgendjemand sah. Höchst eigenartig, weil wir ein sehr intensives Sicherheitssystem haben, mit Wachleuten und vielen Kameras. Aber niemand hat ihn nach verlassen der Zelle wieder gesehen oder irgendeine Kamera ihn aufgezeichnet, nachdem er den Flurgang verließ. Höchst seltsam", verkündete der Alte mit großen Augen.
Nach dieser Schilderung war Campbell sich sicher, dass das Sicherheitssystem nicht so gut sein konnte, wie der Mann sagte, wenn ein solcher Patient einfach so entwischen konnte. Wenn ihm nicht gar jemand bei dem Ausbruch geholfen hatte.

Campbell und Petersen standen nun in der Zelle von Patient 11574 und sahen sich um. Zumindest sah Campbell sich um, Petersen stand nur tatenlos an der Tür und murmelte immer wieder: "Das haben wir alles schon untersucht."
Nachdem der Alte Campbell auf dem Videoband noch die Stelle mit dem Ausbruch vorgeführt hatte - es war alles so vorgefallen, wie er es beschrieben hatte - waren sie in den Zellentrakt hinübergegangen, um die besagte Zelle aufzusuchen.
"Hier ist nichts Ungewöhnliches", stellte Campbell fest.
"Habe ich Ihnen doch gesagt!" entgegnete Petersen befriedigt.
Nachdem Campbell noch einen Blick in die Akte des Patienten geworfen hatte, sagte Petersen schließlich: " Ich habe Ihnen jetzt alles gezeigt und gesagt, was Sie brauchen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Suche!"
"Wenn ich nur wüsste, wo ich anfangen soll?" flüsterte Campbell kaum hörbar.
Er verließ die Anstalt, um nach Hause zu fahren. Dort machte er sich erste Gedanken über diesen Fall, und er fing an zu glauben, dass es sich hierbei um einen weiteren Test handelte. Irgendwie schien diese Aufgabe nichts richtiges, nichts greifbares zu sein. Er befürchtete, man könnte ihm übel mitspielen.
Im Fernsehen liefen die Nachrichten.
Zuerst widmete er ihnen nur beiläufig eine Aufmerksamkeit, doch dann erkannte er das Foto des Mannes wieder und nun hörte er die Worte: "...wurde tot aufgefunden. Polizei glaubt, dass er schon seit gestern im Fluss treibt, und ermordet wurde. Die Identität des Mannes stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest. Auch sonst hat die Polizei, nach eigenen Angaben, keinerlei Spuren."
Das schiere Entsetzen flammte in den Augen Campbells auf. "Herrje!"
Er griff sich seinen Mantel und entsicherte die Waffe. Die Autoschlüssel! Er lief zurück in die Küche und nahm sie aus der Schublade, sprang hinaus - ein dichter Vorhang aus Regen durchzog die Dämmerung - und fuhr davon.
Die Anstalt türmte sich vor ihm auf wie ein düstere Koloss des Grauens und wirkte vor dem Hintergrund der Abenddämmerung und des dichten Regenschleiers noch um ein vielfaches bedrohlicher, als noch am Nachmittag.
Wieder stieg er die Stufen hinauf. Die Empfangsdame war durch einen Herrn abgelöst worden, der nun aber in Frieden schlummerte. Zwei Wachleute stellten sich ihm in den Weg. Er zückte den Ausweis des Senats, und sie wichen tatsächlich beiseite.
In Dr. Petersens Büro brannte das Licht noch. Er arbeitete wohl noch.
Campbell stürmte hinein.
"Doktor Campbell? Was...?!" Doch er kam nicht mehr dazu, die Worte auszusprechen.
"Sie! Sie sind es - Patient Nr. 11574", erklärte Campbell mit vorgehaltener Waffe. "Ein wahres Chamäleon. Wie konnten Sie nur alle dermaßen hinters Licht führen?"
"Dann bin ich wohl ertappt, was? Vielleicht hätte ich Petersens Leiche doch noch suchen und verbrennen sollen. Scheiße, na ja, nun ist es zu spät!" Er schien sich für einen Moment zu bedauern, doch dann zog er mit einem geübten Griff die Maske vom Gesicht. Ein schmales, junges Gesicht und kurze, sauber geschnittene schwarze Haar traten zu Tage. Campbell erkannte wieder dieses ausdruckslose in seinen Augen.
"Sie haben mich hier eingesperrt, wie ein Tier - und dafür sollten sie bezahlen. Petersen war nur der Erste. Und Sie werden der Zweite sein!" sprach er und Campbell konnte nun den Hass in seinen Augen aufsteigen sehen. Er hielt die Pistole weiterhin auf ihn gerichtet.
"Sie werden hier gar nichts mehr machen. Ich werde jetzt den Sicherheitsdienst rufen, und dann bringt man Sie wieder in die Zelle zurück."
"Nein, lieber sterbe ich!" Mit einem Satz sprang er vom Schreibtisch auf und stürzte sich auf Campbell. Der merkte nicht, wie ihm geschah, taumelte zurück gegen die Tür und verlor die Waffe. Sie rangen miteinander. Campbell spürte deutlich, dass sein Gegner besser trainiert war und würde kaum eine Chance haben, wenn er sich nicht unfairer Mittel bediente. So wich er einem seiner Schläge aus und stürzte sich auf die Waffe, die vor den Schrank mit dem Fernseher gefallen war. Doch der Patient kam ihm zuvor und hielt die Waffe schon in seinen Händen. Campbell erhob sich, öffnete den Schrank und warf den Fernseher auf den Mann, der zwar die Waffen in seinen Händen hielt, aber noch am Boden lag.
In einem wilden Gepolter und dumpfer Schmerzensschreie verlor der Patient sein Bewusstsein. Campbell nahm die Waffe wieder an sich, taumelte leicht benommen zum Telefon auf dem Schreibtisch und wählte die Nummer aus dem Handy an.

Das Taxi brachte sie zur Wohnung von Campbell. Dort musste er mit dem gefesselten Patienten ausharren, bis das Telefon irgendwann klingelte. Sein Verbeindungsmann Marcus Antonius erklärte ihm, dass er seine Aufgabe vorbildlich gelöst habe und vor seinem Haus in einer Stunde eine schwarze Limousine auf den Patienten warten werde.
Tatsächlich wartete eine wunderschöne, pechschwarze Limousine dort auf meinen Gefangenen. Er stieg ein und der Wagen fuhr davon. Eine leichte Irritation über dieses merkwürdige Geschehen legte sich auf Campbells Gesichtszüge. Er verstand das ganze nicht so richtig und fühlte sich irgendwie seltsam. Er hatte das leise Gefühl, dass mit dieser Anstalt etwas nicht stimmte, und es wohl nicht das letzte Mal sein würde, dass er sie aufsuchte. Er war sich da ziemlich sicher...

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