© der Geschichte: Reinhold Kittelberger. Nicht unerlaubt
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Santa Equana

Der junge, kräftig gebaute Mann starrte ängstlich hinauf zum weihrauchvernebelten Altar, vor dem aufrecht und selbstgefällig die Hohepriesterin der Amazonen stand.
"Santa Equana - Santa Equana - nimm unsere Opfer gnädig an!" rief sie mit rauher, sich fast überschlagender Stimme, zur mächtigen, marmornen Statue einer sich aufbäumenden Stute hinauf.
"Santa Equana - Santa Equana - nimm unsere Opfer gnädig an!" echote dumpf der Chor der versammelten Frauen und Mädchen ihr nach. Die riesige Tempelhalle war zum Bersten mit den Kriegerinnen des Amazonenvolkes gefüllt. In weiße Tuniken gehüllt, die Brüste entblöst, standen sie Reihe für Reihe, sich ganz und gar dem Singsang der Hohepriesterin ergebend. Bei den erwachsenen Frauen konnte man deutlich die hässlichen Narben sehen, dort, wo einst ihre rechten, wohl geformten Brüste gewesen waren. Diese Narben waren das unverkennbare Zeichen einer echten Amazonenkriegerin. Ohne ihre rechte Brust konnten sie ihre todbringenden Pfeile treffsicher ins Ziel bringen. Ohne ihre rechte Brust bildeten sie die perfekte Kampfeinheit zwischen Mensch und Pferd. Ohne ihre rechte Brust waren sie unbesiegbare Kämpferinnen!
Der junge, dunkelhaarige Mann, Hemon war sein Name, stand mit bleichem, angsterfüllten Gesicht hinter einer der zahlreichen mächtigen Säulen einer sich lang dahinstreckenden Säulenreihe. Er war an Händen und Füßen gefesselt. Neben ihm, ebenfalls gefesselt, kauerten zwölf blassgesichtige Jungen. Hemon schätzte, dass sie sechs bis sieben Jahre alt sein mochten. Bis auf einen Lendenschurz waren sie nackt, so wie er selbst. Man hatte ihnen, bevor sie in den Tempel geführt worden waren, alle ihre Kleidung genommen. Die Kinder starrten ängstlich zur Hohepriesterin hinauf. Sie wussten nur zu gut, welches Schicksal sie, die männlichen Nachkommen der Amazonen, erwartete. Sie würden bald der allmächtigen Göttin Equana geopfert werden! Was half es da, dass ihre Amazonenmütter ihnen jahrelang eingeredet hatten, dass dies die höchste Ehre im Leben eines Amazonenjungen war? Es vertrieb nicht die Todesangst, die sie nun alle befallen hatte.
Auch Hemon war voller Furcht vor den Ereignissen, die ihn mit todbringender Sicherheit und unvermeidbar erwarteten. Hass und Wut halfen ihm aber, nicht in dumpfe Lethargie zu verfallen. Ja, er hasste diese Kriegerinnen. Und er hasste jetzt auch Carissa - mehr noch als alle anderen Amazonenfrauen zusammen!
"Santa Equana - Santa Equana - nimm unsere Opfer gnädig an!"


"Herman! He- eerman! HERMAN! Kannst du mich hören?"
Herman löste sich nur langsam von dem Buch, in das er gerade vertieft war. >Der Fluch der Amazonen< war eine spannende Geschichte!
"Herman! Wo bist du?"
"Hier auf der Terasse, Carla!"
Herman richtete sich in seiner Hängematte auf und schaute von der Terasse aus hinunter auf die Wiese, auf der seine Frau Carla auf ihrer weißen Araberstute saß und suchend in seine Richtung blickte. Als sie ihn entdeckte, kam sie den Hügel zum Haus hinaufgetrabt.
"Du Herman, das Tor zum unteren Paddock klemmt mal wieder. Du kannst das doch in Ordnung bringen, nicht wahr?" fragte sie ihn, als sie am Haus angekommen war.
"Hattest du es nicht erst vor einer Woche repariert?" fügte sie noch mit vorwurfsvollem Blick hinzu.
">Wiese< heißt das immer noch auf deutsch, Carla, nicht Paddock!"
Er wusste, dass seine Frau solche Verbesserungen gar nicht mochte. Wenn man, wie sie beide, in einem englischsprachigen Land lebte, war es unvermeidbar englische Worte in die deutsche Muttersprache einzubauen. Bevor Carla etwas erwidern konnte, sagte er schnell:
"Ich werde mich morgen um das Tor kümmern, Carla. Wahrscheinlich hat es sich wieder gesenkt!"
"Gut Herman! Ich muss weitermachen. Sultan braucht noch viel Training, bevor er gut genug für seine Dressurklasse geht. Die ist ja schon nächstes Wochenende.
"Wollen wir nicht bald essen, Carla? Ich habe schon riesigen Hunger, und es ist auch schon sechs Uhr vorbei!"
"Ach Hermi! Du kannst schon mal was kochen, wenn du willst! Ich habe sicher noch eine Stunde zu tun!"
"Wie wär's, wenn wir heute Abend zum Essen ausgingen, Carla?" schlug Herman vor und fügte mit hoffnungsvollem Blick hinzu: "Und uns danach so einen richtig gemütlichen Abend der Zweisamkeit machen? - Du weißt schon was ich meine, Carla. Wir haben schon lange nicht mehr miteinander geschlafen!"
"Ach Hermi! Ich muss nachher noch ans Internet. Ich habe sicher zig e-mails von meinen Barefoot-Horse-Freunden. Die warten auf eine Antwort. Und außerdem muss ich dir leider sagen, dass ich meine Tage habe. Tschüss! Ich muss los!"
Damit ritt Carla davon. Herman sah ihr belämmert nach.
"Barfoot Horse! Auf gut Deutsch >eisenfrei< und dazu ihre Tage!" murmelte er unzufrieden und starrte hinter seiner Frau her. "Es gibt nichts Wichtigeres für dich, als dumme Pferdehufe zu beschneiden! Und wie of hast du eigentlich deine Tage? Zehn mal im Monat?"
Herman war wütend! Er wusste, dass seine Gedanken gemein und einseitig waren. Aber was war das denn noch für eine Ehe, die sie führten? Er ging tagtäglich arbeiten und verdiente das nötige Geld, damit sie hier draußen auf ihrer kleinen Farm, ihrem kleinen Paradies, leben konnten. Die Hypothek musste abgezahlt werden! Die Kinder waren beide am Studieren: der Sohn in Dunedin; die Tochter in Auckland! Das kostete Geld. Carla dagegen war anscheinend eine glückliche Hausfrau, deren Leben nun ganz und gar um ihr Pferdehobby kreiste. Herman war neidisch auf sie und enttäuscht.
"Hausfrau!" knurrte Herman, "Hausfrau kann man dich auch nur nennen, weil du den ganzen Tag zu Hause bist!"
Herman würde selbstverständlich das Abendessen kochen - wie immer am Wochenende! Wenn seine Frau endlich fertig war mit ihrer Reiterei, hatte er sicher schon gegessen. Er konnte und wollte nicht ewig mit knurrendem Magen warten. Aus sich wiederholender Erfahrung wusste er, dass sie nicht vor neun Uhr fertig sein würde.
Solange es noch einigermaßen hell war, würde sie sich mit ihrem Pferd beschäftigen. Wie hatte er sie nur fragen können, ob sie ausgehen wollte? Wann waren sie überhaupt das letzte Mal zusammen ausgegangen? Vor einem halben Jahr nach Wellington - genau! Da hatten sie zwei Stunden im Restaurant gesessen und sich angeödet! Sie hatte ihm damals bis ins kleinste Detail versucht klar zu machen, wie man einen Pferdehuf richtig beschneidet - wie man ohne Trense reitet - wie man Pferde natürlich schult - und wer weiß was noch.
"Mein Gott!" seufte Herman, "wozu sollte ich das wissen müssen? Eisenfreie Hufe - Saumzeug ohne Trense - natürlicher Umgang mit Pferden! Wie wär's mit reiterloser Reiterei? Schafft doch die Gäule alle in die mongolische Steppe und lasst sie dort verwildern! Das wäre sicher das Beste für die Viecher. Vielleicht würde euch dann das Eheleben mehr Spaß machen!"
Herman ging ins Haus hinein, nahm die übriggebliebene Lasagne vom Vortag aus dem Kühlschrank und schob sie in den Backofen.
"Einhundertachtig Grad sollten reichen!" murmelte er mürrisch, während er den Ofen einschaltete. Dann ging er wieder auf die Terasse hinaus. Lange blickte er finster hinunter auf die Wiese, auf der seine Frau ihre Kreise und Achten ritt. Seine Gedanken schweiften Jahre zurück, damals, als sie beide noch miteinander und nicht nebeneinander lebten - so wie jetzt.
Sie waren nach Neuseeland ausgewandert, hatten Deutschland mit seinen Umweltproblemen, der Atomwaffengefahr und der ständigen Unzufriedenheit der Deutschen hinter sich gelassen. In der Nähe der Hauptstadt Wellington hatten sie sich diese kleine Farm gekauft. Ihre beiden Kinder, ein Sohn und eine Tochter, waren hier auf dem Land aufgewachsen. Sie hatten eine sehr glückliche Kindheit und Jugendzeit gehabt. Gekrieselt hatte es in Hermans und Carlas Ehe allerdings schon lange - das war ihnen beiden klar.
Trotzdem waren sie immer noch zusammen. Fünfundzwanzig Jahre Gemeinsamkeit wollten sie nicht so einfach beenden - auch wenn sie das Interesse aneinander verloren hatten.
Herman riss sich von seiner Gedankentour durch die Vergangenheit los und legte sich wieder in die Hängematte. Er nahm das aufgeschlagene Buch vom Tisch und las weiter:

Vor zwei Monden aber, war das noch ganz anders gewesen. Zwölf junge Kriegerinnen des Amazonenvolkes hatten Hemon und seine Gefährten in ihrem Lager aufgesucht. Sie wussten genau, dass die zwölf jungen Männer weit von ihrem Volk entfernt auf der Jagd waren. Oh wie hatten sie von Liebe und Lust gesprochen. Und wie waren die Nächte heiss und voll körperlicher Leidenschaft gewesen! Sie hatten das Paradies auf Erden erlebt. Carissa hatte ihn, Hemon, geliebt, wie ihn sicher keine andere Frau je lieben würde. Sobald die jungen Kriegerinnen aber sicher waren, dass sie die Früchte ihrer Lust im Leib trugen, waren sie sie so schnell verschwunden, wie sie gekommen waren. Hemon und seine Kameraden konnten es nicht fassen. Sie wollten doch diese Frauen, mit denen sie fast zwei Monde verbracht hatten, als ihre Bräute zu ihrem Volk nach Hause führen.
Die Kameraden Hemons hatten aber schnell erkannt, welches Spiel hier gespielt worden war. Sie hatten ihn davor gewarnt, den Amazonen zu folgen. Die jungen Männer waren bald schon zu den Zelten ihrer Väter zurückgekehrt - ohne ihn. Hemon hatte nicht auf sie gehört. Er konnte sich ein Leben ohne Carissa nicht mehr vorstellen. Hartnäckig war er den jungen Amazonen tagelang gefolgt. Er war sich sicher gewesen, dass sie ihn nicht bemerkt hatten. Bevor er aber die Stadt der Amazonen betreten konnte, war eine Gruppe wilder Kriegerinnen über ihn hergefallen, wie Wölfinnen über ein wehrloses Reh. In Windeseile hatten sie ihn überwältigt und gefesselt. Jetzt stand er hier, in ihrem Tempel, und war dazu auserkoren, ein Opfer der Göttin Equana zu werden. Carissa hatte er nicht mehr gesehen, seit sie ihn in seinem Lager verlassen hatte.
"Santa Equana wird äußerst entzückt sein über ein so williges und wohlgestaltetes Opfer!" hatte die Hohepriesterin mit höhnischem Grinsen verkündet.
"Sein Opferblut möge die Göttin der Amazonen gnädig stimmen! Tod allen Männern! Sieg uns Amazonen!"
Jetzt warf die Priesterin Myrrhe auf das Feuer vor dem Altar. Beißender Rauch durchströmte die Tempelhalle und brachte Hemons Augen zum tränen.


"Mist! Die Lasagne!" erinnerte sich Herman, als er den Rauchgeruch wahrnahm. Er warf das Buch auf den Boden und stürmte in die Küche. Zu spät. Er konnte nur noch ein kohlenschwarzes Etwas aus dem Backofen ziehen. Dann ging auch noch der Feueralarm los.
"Shit, shit, shit! Ich habe die Nase voll. Verdammte Scheiße!"
Herman knallte die Lasagne wütend aufs Ablaufbrett, stieg schnell auf einen Stuhl und schaltete den Rauchmelder über sich aus. Er fühlte sich gleich besser, als das Gepiepse aufhörte. Als Nächstes kramte er in der Speißekammer herum, bis er eine Packung Kartoffelchips fand. Hungrig riss er die Packung auf und verschlang eine Hand voll Chips nach der anderen, während er zurück auf die Terasse ging. Von der Wiese herauf, auf der Carla ihre Reitübungen absolvierte, erklang flotte Marschmusik.
"Aha", murmelte Herman finster, "jetzt gibts auch noch >Reiterei mit Musik< dort unten. Tamm - tata - tamm - tata tamm! Wie wunderschön doch die dumpfen Bässe klingen! Sie sollte mal den Kassettenrekorder besser einstellen!"
Herman legte sich wieder in die Hängematte, nahm sein Buch vom Boden und suchte eine ganze Weile nach der Seite, auf der er zu lesen aufgehhört hatte. Endlich las er, halbewegs beruhigt weiter, wobei er sich in unregelmäßigen Abständen hetkitsch aus der Kartoffelchipstüte bediente.

Dumpf klangen die Trommeln - tamm - tata - tamm - tata tamm! Ekstatisch erscholl der Gesang der Frauen. Der Weihrauchgeruch und der Trommelklang versetzten Hemon in einen rauschartigen Zustand. Kaum nahm er wahr, wie die zwölf Kinder zum Altar hinaufgeführt wurden. Er fühlte sich weit entfernt von ihnen. Sie hatten nichts mit ihm zu tun! Mit verschwommenem Blick sah er, wie ein Junge nach dem anderen geopfert wurde, und wie ihr Blut den weißen Marmor dunkelrot färbte. Ihm erschien es, als ob die sich aufbäumende Stute ihre weißen Zähne bleckte und begeistert wieherte. Gleich würde auch er dort oben stehen. Gleich würde auch sein junges Leben ein ein jähes Ende finden.
"Hemon! Schnell! Komm mit!" flüsterte eine Frauenstimme angstvoll doch eindringlich hinter ihm. Es war Carissa. Geschickt zerschnitt sie seine Fesseln, während Hemon langsam dämmerte, was geschah.
"Schnell! Komm!" flüsterte sie mit bebender Stimme, nahm den immer noch ungläubig staunenden Hemon an der Hand und zog ihn hastig mit sich fort. Eilig schlichen sie hinter der Säulenreihe entlang. Dabei hatten sie großes Glück, dass sie nicht entdeckt wurden. Carissa hatte den Augenblick günstig gewählt. Die Amazonen waren vom grausamen Menschenopfer so gefesselt, das vor ihnen auf dem Altar vollzogen wurde, dass sie ihrer Umgebung keine Aufmerksamkeit schenkten. Endlich hatte Hemon begriffen, worum es ging! Carissa wollte ihn befreien! Aber warum? Liebte sie ihn wirklich? Sie erreichten eine kleine Tür in der Tempelwand, die den Weg zu einem unterirdischen Gang freigab. Wenig später waren sie draußen an der Rückseite des Tempels, wo eine treue Dienerin mit zwei Pferden auf sie wartete.

Carissa und Hemon ritten zwei Tage und zwei Nächte ununterbrochen und so schnell wie es ihnen möglich war durch die unendlich weite Steppe. Noch weitere drei Tage dauerte es bis sie endlich die Heimat Hemons erreicht hatten.
"Ich gehöre zu dir, Hemon! Ich liebe dich!" hauchte Carissa in Hemons Ohr, als sie nach dem anstrengenden Ritt auf einem Hügel rasteten und hinunter auf das Zeltdorf seines Volkes blickten. Ihr langes, schwarzes Haar schimmerte in der sommerlichen Abendsonne. Tief blickte Hemon in ihre dunklen Augen:
"Ich liebe dich auch Carissa!" flüsterte er und küsste sie.


Herman erhob sich und legte das Buch zur Seite. Er sah hinunter auf die Wiese. Die Musik hatte zwar aufgehört aber seine Frau ritt noch immer ihre Dressurübungen.
"Ich gehe!" sagte Herman laut in Richtung Wiese gewandt. "Ich fahre nach Wellington, esse was Anständiges und gehe dann noch auf ein Bier in einen Pub! So!"

"Would you like to order, Sir?" fragte der Kellner Herman höflich, nachdem dieser sich in einem italienischen Restaurant am Courtney Place, dem Zentrum des Wellingtoner Nachtlebens, an einen Tisch im Freien gesetzt hatte. Es war ein ausgesprochen milder und - für Wellington recht ungewöhlich - ein windstiller Abend.
"Yes, I would like to order! Could I have the lasagna and a glass of your red house wine, please?"
"Of course, Sir! Would you like some garlic bread with the meal?"
"Yes, sat would be fine. Sank you!"
Der Kellner schrieb die Bestellung auf und ging.

"Entschuldigen Sie! Sind Sie Deutsch?"
Überrascht drehte sich Herman um. Am Nachbartisch, ihm zugewandt, saß eine hübsche, attraktive Frau mit langen, schwarzen Haaren und dunklen Augen.
"Ja, ich komme ursprünglich aus Deutschland. Man merkt es immer noch an meinem Akzent, nicht wahr?"
"Ja, das stimmt. Isch spreche ein bisschen Deutsch. Auch mit Akzent. Isch war auch schon mal in Deutschland. Darf isch mich zu Ihnen setzen?"
Herman lächelte erfreut. Er mochte die hübsche Frau mit dem süßen Akzent:
"Aber sicher! Setzen Sie sich ruhig zu mir. Ich heiße übrigens Herman."
"Ach so? Hemon! Das ist aber ein sehr schöner Name."
"Nein, nicht Hemon", dachte Herman, sagte aber weiter nichts. Sollte sie ruhig glauben, dass er Hemon heisst. Die Frau gefiel ihm immer mehr.
"Und wie heißen Sie?" wollte nun auch Herman wissen.
Ohne etwas zu sagen sah sie ihn lange mit forschender Miene aus ihren geheimnisvoll funkelnden, dunkelbraunen Augen an. Herman wurde es dabei seltsam mulmig zu Mute. Ein wages Gefühl stieg in ihm auf, als ob er diese bezaubernde Frau mit ihrem suchenden Blick irgendwoher kennen musste. Aber so sehr er auch nachdachte, er konnte sich nicht an sie erinnern. Endlich änderte sich ihr Gesichtsausdruck zu einem mysteriösen Lächeln. Mit sanfter Stimme sagte sie die spannungsgeladene Stille unterbrechend:
"Es freut mich wirklich sehr, dich gefunden zu haben, Hemon. Dank sei Equana. Mein Name ist Carissa!"

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