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Paarweise
Walter blickte mürrisch die Reihe der TotemPfähle
entlang; er versuchte, einen Sinn in den verschiedenen geschnitzten Figuren
zu erkennen, die, wenn er sie nach den sich augenscheinlich ähnelnden Gesichtern
beurteilte, etwas über Geburt und Tod, den GroßenGeist, das Menschengeschick
auszusagen schienen.
Er fragte sich, ob die Künstler des ErstenVolkes schon etwas von parallelen
Existenzen geahnt hatten.
Er hatte erst kürzlich von dieser Theorie gehört, die ihn irgendwie faszinierte.
Zwei Jahre zuvor hatte er aufgehört zu rauchen; soweit sein Verständnis von
parallelen Welten reichte, konnte er demnach gleichzeitig in einer anderen
Dimension als Raucher existieren.
In dem Fall hätte er, während er auf dieser Bank saß und darauf wartete, dass
seine Frau aus dem SouvenirShop kam, wohl vier Zigaretten geraucht.
Zwei Leben.
Unverbunden.
Aber was wäre, wenn ErDerNochRauchte ebenfalls über ein ParallelUniversum
nachdachte?
Was, wenn er mehr oder weniger dasselbe täte wie ErDerNichtMehrRauchte?
Und was wäre schließlich mit seiner Frau und seiner?
Wiederum schaute Walter die Gesichter der TotemPfähle
an.
Er war jetzt überzeugt, dass die meisten hölzernen Münder ein boshaftes Lächeln
umspielte.
Sie wussten.
So wie die Schöpfer wussten.
Er sah zu Boden.
Walter zählte vier Zigarettenkippen.
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