© der Geschichte: Reinhard Zens. Nicht unerlaubt
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One more minute...

Von seinem Bürofenster im vierundzwanzigsten Stock könnte Gregor fast gerade auf die Uhr der alten Kirche blicken, die sich klein und verloren zwischen die gigantischen Klötze aus Glas und Beton duckt, und deren Zeiger sich gerade auf der zwölf vereinigen.
Ohne die schalldichte Isolierverglasung würde er das Schlagen der Glocken hören. Aber er hat sowieso nur Augen für Conny und Ohren für die leise, aufreizende Musik aus der Stereoanlage. In dem Nobel-Büro ist es trotz der Klimaanlage schwül.

"Soll ich mich ausziehen für dich?" Connys Stimme klingt rauchig, und der matte Schimmer in ihren dunklen Augen verrät ihm, daß sie schon ihre "Vesta"-Tablette geschluckt hat. Wahrscheinlich sogar zwei, obwohl das nicht ganz ungefährlich ist. Aber Conny ist in allem extrem - auch im Sex.
"Ja!" gibt er fest zurück, und während seine nervösen Finger eine giftgrüne "Vitala" aus dem Tablettenröhrchen pulen, beginnt sie sich rasch im wiegenden Takt der Musik zu entkleiden. Er ist wie immer fasziniert von ihrem jungen, geschmeidigen Körper: von den schmalen Schultern, auf denen ihre schwarze Mähne lastet, der festen Brust mit den dunklen Warzen, dem tiefschwarzen Dreieck ihrer Scham...
Die "Vitala" wirkt schnell. Gregors Herz beginnt hart zu klopfen, und eine Gänsehaut überzieht seinen Körper. Mit wildem Pochen breitet sich die Lust in seinen Blutbahnen aus, durchfährt seinen ganzen Körper und konzentriert sich dann in seinen Lenden. Als sich die nackte Conny mit kühnem Schwung über den Schreibtisch auf seinen Schoß gleiten läßt, glaubt er, sie fast durch seine Hose aufspießen zu können. Schnell fährt er aus seinem Hemd, die Hose kann er gerade noch öffnen, während sich Conny aufstöhnend auf die Schreibtischplatte zurücklegt.
Er kann nicht mehr an sich halten... Hart stößt er in sie, stößt und stößt... Conny krallt sich an der Tischkante fest, stöhnt im Rhythmus seiner Bewegungen, wirft ihren Kopf hin und her... Plötzlich bäumt sie sich auf, klammert sich an Gregor, drückt ihn zurück in den Sessel - jetzt gibt sie den Rhythmus an, schneller, immer schneller... Es könnte ewig so weitergehen! Wenn da nicht die Zeit wäre...
Gregor muß sich zusammenreißen! Er beugt sich vor, greift mit zitternden Händen in die oberste Schublade, während Connys feste Brüste sein Gesicht streicheln. Es ist alles schon vorbereitet. Zwei blutrote, stecknadelkopfgroße Kugeln liegen in seiner Hand. Eine steckt er Conny zwischen die feuchten, halbgeöffneten Lippen. Gierig frißt sie ihm aus der Hand. Die andere Pille schluckt er selbst.
Die "Orgasmin" wirkt in Sekundenschnelle. Er fühlt, wie sich sein ganzer Körper plötzlich zusammenzieht, wie eine Feder in einem gigantischen Uhrwerk, weiter und immer weiter - bis die Feder plötzlich losgelassen wird, und die aufgestaute Energie sich als kräftiger Strahl in seine Partnerin ergießt.
Conny, bei der die Droge in derselben Sekunde zum Orgasmus führt, bricht zuckend über ihm zusammen. Über ihre sonnengebräunte Haut mit den feinen, dunklen Härchen läuft ein Schauer nach dem anderen.
"Schnell!" keucht sie. Gregor weiß, was zu tun ist. Wieder fährt seine Hand in die oberste Schublade seines Schreibtisches. Diesmal nimmt jeder eine "Silencio futura 3000", die einzige Tablette, die verhindern kann, daß sich die beiden in den nächsten Stunden orgiastisch ineinanderkrallen, bis die Feuerwehr sie auseinanderschneiden muß.
"Es war wunderbar wie immer, Liebling!" Connys Stimme klingt wieder klar, während sie in ihr Kleid zurücksteigt.
"Ja", gibt Gregor zurück. "Wenn meine Frau das wüßte..."
Seine Sekretärin lacht kurz auf. "Gehen wir etwas essen?"
"Selbstverständlich. Wir haben ja noch die ganze Mittagspause Zeit."
Auf der Kirchturmuhr im Schatten des Bürohauses springt der Minutenzeiger auf drei nach zwölf...

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