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One more minute...
Von seinem Bürofenster im vierundzwanzigsten Stock könnte
Gregor fast gerade auf die Uhr der alten Kirche blicken, die sich klein und
verloren zwischen die gigantischen Klötze aus Glas und Beton duckt, und
deren Zeiger sich gerade auf der zwölf vereinigen.
Ohne die schalldichte Isolierverglasung würde er das Schlagen der Glocken
hören. Aber er hat sowieso nur Augen für Conny und Ohren für
die leise, aufreizende Musik aus der Stereoanlage. In dem Nobel-Büro
ist es trotz der Klimaanlage schwül.
"Soll ich mich ausziehen für dich?" Connys Stimme klingt
rauchig, und der matte Schimmer in ihren dunklen Augen verrät ihm, daß
sie schon ihre "Vesta"-Tablette geschluckt hat. Wahrscheinlich sogar zwei,
obwohl das nicht ganz ungefährlich ist. Aber Conny ist in allem extrem
- auch im Sex.
"Ja!" gibt er fest zurück, und während seine nervösen Finger
eine giftgrüne "Vitala" aus dem Tablettenröhrchen pulen, beginnt
sie sich rasch im wiegenden Takt der Musik zu entkleiden. Er ist wie immer
fasziniert von ihrem jungen, geschmeidigen Körper: von den schmalen Schultern,
auf denen ihre schwarze Mähne lastet, der festen Brust mit den dunklen
Warzen, dem tiefschwarzen Dreieck ihrer Scham...
Die "Vitala" wirkt schnell. Gregors Herz beginnt hart zu klopfen, und eine
Gänsehaut überzieht seinen Körper. Mit wildem Pochen breitet
sich die Lust in seinen Blutbahnen aus, durchfährt seinen ganzen Körper
und konzentriert sich dann in seinen Lenden. Als sich die nackte Conny mit
kühnem Schwung über den Schreibtisch auf seinen Schoß gleiten
läßt, glaubt er, sie fast durch seine Hose aufspießen zu
können. Schnell fährt er aus seinem Hemd, die Hose kann er gerade
noch öffnen, während sich Conny aufstöhnend auf die Schreibtischplatte
zurücklegt.
Er kann nicht mehr an sich halten... Hart stößt er in sie, stößt
und stößt... Conny krallt sich an der Tischkante fest, stöhnt
im Rhythmus seiner Bewegungen, wirft ihren Kopf hin und her... Plötzlich
bäumt sie sich auf, klammert sich an Gregor, drückt ihn zurück
in den Sessel - jetzt gibt sie den Rhythmus an, schneller, immer schneller...
Es könnte ewig so weitergehen! Wenn da nicht die Zeit wäre...
Gregor muß sich zusammenreißen! Er beugt sich vor, greift mit
zitternden Händen in die oberste Schublade, während Connys feste
Brüste sein Gesicht streicheln. Es ist alles schon vorbereitet. Zwei
blutrote, stecknadelkopfgroße Kugeln liegen in seiner Hand. Eine steckt
er Conny zwischen die feuchten, halbgeöffneten Lippen. Gierig frißt
sie ihm aus der Hand. Die andere Pille schluckt er selbst.
Die "Orgasmin" wirkt in Sekundenschnelle. Er fühlt, wie sich sein ganzer
Körper plötzlich zusammenzieht, wie eine Feder in einem gigantischen
Uhrwerk, weiter und immer weiter - bis die Feder plötzlich losgelassen
wird, und die aufgestaute Energie sich als kräftiger Strahl in seine
Partnerin ergießt.
Conny, bei der die Droge in derselben Sekunde zum Orgasmus führt, bricht
zuckend über ihm zusammen. Über ihre sonnengebräunte Haut mit
den feinen, dunklen Härchen läuft ein Schauer nach dem anderen.
"Schnell!" keucht sie. Gregor weiß, was zu tun ist. Wieder fährt
seine Hand in die oberste Schublade seines Schreibtisches. Diesmal nimmt jeder
eine "Silencio futura 3000", die einzige Tablette, die verhindern kann, daß
sich die beiden in den nächsten Stunden orgiastisch ineinanderkrallen,
bis die Feuerwehr sie auseinanderschneiden muß.
"Es war wunderbar wie immer, Liebling!" Connys Stimme klingt wieder klar,
während sie in ihr Kleid zurücksteigt.
"Ja", gibt Gregor zurück. "Wenn meine Frau das wüßte..."
Seine Sekretärin lacht kurz auf. "Gehen wir etwas essen?"
"Selbstverständlich. Wir haben ja noch die ganze Mittagspause Zeit."
Auf der Kirchturmuhr im Schatten des Bürohauses springt der Minutenzeiger
auf drei nach zwölf...
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