© der Geschichte: Frank Lauenroth. Nicht unerlaubt
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Das Böse

Eigentlich begann alles mit der SUCH-DOPPLER. Ich war, und das wiederum war ich nicht selten, müde. Mein Blick war etwas trübe und ich lauschte auf etwas wie eine innere Stimme...

Bjorn, sagte meine innere Stimme zu mir, eine ganz normale Geschichte. Ja doch. Aber zuerst wollte ich IHNEN, ja IHNEN, erzählen, was ich war. Ich war unzufrieden mit mir. Verdammt unzufrieden. Und das lag diesmal nicht daran, dass mir der erste Mensch, den ich morgens sah, am meisten auffiel. Dieser Mensch war mit neunzigprozentiger Sicherheit ich selbst. Im Nachhinein erschien mir Carmelias Einfall geradezu blödsinnig. Ein Zimmer aus Spiegeln. Man stelle sich das vor. Man steht erst auf, dann mitten im Raum und wohin man sieht, sieht man sich selbst. Noch dazu meist unangezogen. Geradezu geschmacklos.
Andererseits, wer schläft schon ohne triftigen Grund im Smoking?
Nein, das ist kein Grund.
Carmelia? Ist auch kein Grund.
Ach, ob ich noch mit ihr zusammen bin?
Nein! Entschieden nein. Nicht nach dem Ding, das sie sich geleistet hat. Stellen Sie sich das vor: Ich komme gerade vom Dienst ( dazu komme ich noch ) und sie liegt mit dem Service-Roboter im Bett. Und mir wirft sie seelische Grausamkeit vor. Keine normale Frau baut ihren Service-Roboter so um, dass er es als sein Programm ansieht, sie von oben bis unten zu befummeln.
Keine normale, aber Carmelia. Prima Service. Und ich bin schuld. Das heißt, ich war schuld. Das heißt, ich war natürlich nicht schuld. Aber sie glaubte das.
Dem Service-Roboter habe ich natürlich gekündigt. Was ich besser hätte lassen sollen. Noch heute warte ich auf Ersatz. Carmelia hätte ich kündigen müssen. Doch bevor ich das tun konnte, war sie sowieso verschwunden. Wenn sie wüßte, was für einen Gefallen sie mir damit getan hat!
Dann würde sie glatt zurückkommen.
Nicht, weil sie doch irgendwie an mir hängt, Gott bewahre; sie würde mir garantiert den Spaß verderben wollen, den Spaß der restlichen zehn Prozent. Nein, fragen Sie lieber nicht. Ich verrate es auch so.
Die restlichen zehn Prozent bestehen darin, dass ich, wenn ich morgens aufwache, nicht als aller erstes mich selbst, sondern ein nettes Mädchen sehe. Ist doch verständlich, oder etwa nicht? Irgendwie muss ich ja von meinem Dienst ausspannen. Ach ja, wollte ich auch noch berichten. Ich bin Computerist am Institut für Unwahrscheinlichkeitsfindung. Ob ich was gefunden habe? Geduld - kommt alles noch. Aber diese Einführung beende ich jetzt.
Natürlich nicht, ohne meinen vollen Namen zu nennen: Bjorn Darkgren. Angenehm! Ihnen auch?
Nun, dann komme ich jetzt zu meiner Geschichte.

Ich war nämlich gerade im Begriff Futopia übers Wochenende zu verlassen. Mein Trojaner, wie die (übrigens raumtauglichen) Gleiter hier hießen, zog eine sanfte Schleife auf den Hochgeschwindigkeitstunnel zu.
Übrigens war das Einzige, was Carmelia richtig konnte, die Zubereitung von Nudeln. Ich liebe Nudeln. Vielleicht hatte ich deshalb Carmelia in mein Herz geschlossen. Aber im Ernst, ich könnte sterben für italienische Küche.
Doch nicht jetzt. Denn jetzt war ich gerade im Begriff Futopia zu verlassen. Übers Wochenende. Mit dem Trojaner. Was natürlich seinen Grund hat. Nein, nicht, dass ich mit dem Trojaner fliege. Höchstens, dass es zu Fuß zu weit wäre. Ich meine den Grund für meine Wochenendreise. Ich habe nämlich etwas gefunden, im Institut.
Jawohl! Und es könnte eine ganz normale Geschichte werden. Könnte! Ich wusste nur nicht, dass ich gerade im Begriff war, einen Fehler zu begehen, einen großen.
Weil ich Futopia verließ. Übers Wochenende. Mit dem Trojaner.
Wenn ich mich nur erinnern könnte... Ach so.
Es fing alles ganz harmlos an. Am Montag.
Der Chef kam 'rein. Mein Chef.
Aber das ist er nur so nebenbei, weil er noch 'ne Menge anderer Leute unter sich hat und weil ich ganz hinten in der Ecke arbeite. Von ihm aus gesehen. Meistens sieht er mich nicht. Zum Glück. Heute auch nicht. Obwohl heute gutes Wetter herrscht. Auf seinem Gesicht! Draußen regnets. Doch was schert mich draußen, wenn ich drin sitze und der Chef reinkommt. Mein Chef.
"Darkgren."
Der meint wirklich mich.
"Ja - hier."
"Kommen Sie mal her."
Ich tat wie geheißen.
Abrechnungen? Alle pünktlich! Fehler? Wohl kaum.
"Darkgren. Sie werden sich sicher fragen, weshalb sie zu mir kommen sollten."
Er hat's erraten. Dafür tappte ich um so mehr im Dunkeln.
Auch, als der Chef in seinem Büro Licht machte.
"Ehrlich gesagt..."
Er schnitt mir das Wort ab.
"Nehmen Sie erst einmal Platz."
Junge, dachte ich mir, jetzt fehlt nur noch, dass er dir 'ne dicke Brasil anbietet.
"Darf ich Ihnen eine Brasil anbieten?"
Prima, gehorcht aufs Wort.
"Ich bin so frei", antwortete ich, langsam meine Zurückhaltung ablegend.
"Darkgren. Am heutigen Tage sind es genau fünf Jahre, seit Sie bei uns begonnen haben. Ein kleines Jubiläum. Gleichzeitig traf bei mir die Bestätigung für Ihre Beförderung ein. Für beides meinen Glückwunsch!"
Mensch, fünf Jahre in dem Schuppen und noch geistig rege.
"Ab morgen werden Sie an der großen SUCH-DOPPLER arbeiten."
Freude, komm auf. Warten... Sie kommt nicht, die Freude. Klar, die Arbeit an der SUCH-DOPPLER war einfach, der Lohn höher als der bisherige. Und doch!

... ging es harmlos weiter. Am Dienstag.
Ich stand vor der SUCH-DOPPLER und suchte erst einmal den Hauptschalter. Er war nicht zu finden. Was übrigens kein Wunder war, da sie keinen hatte. Aber ich hatte etwas. Nämlich mächtigen Durst.
Auf zur Kantine, da gibt's ne schmucke Biene, sagte ich mir.
"Tag Bjorn, 'nen Whisky?"
"Lieber 'was zu trinken, Paula!"
Süßsauer stellte sie eine Selter auf die Theke.
"Du, Bjorn, gehen wir heute aus?"
Ich horchte auf.
"Sonst frage ich doch immer."
"Ich wollte dir eine Freude machen."
Paula lächelte, schmuckes Kind.
"Gut. Mache ich dir auch eine Freude."
Fast hätte sie mich über die Theke gezogen. Wenn ich schon mal Freude spende! Nachdem ich mich und die Selter evakuiert hatte, wollte ich mir ein erstes Bild von der SUCH-DOPPLER erstellen. Immerhin war sie die größte, selbstständig arbeitende Computerzentrale, die alle privaten und öffentlichen Computer zu jeder Zeit überprüfen und Daten abrufen kann. Doppeln ... quasi. Kommen Sie mir jetzt nicht mit redundanter Datenhaltung. Bei uns sind nur besondere Daten gefragt, solche mit dem Unwahrscheinlichkeitsfaktor fünfzig und höher.
"Spuck mal aus, was gibts an neuen Erkenntnissen",sagte ich und betätigte den Abfragetaster.
Oh, eine Menge Arbeit. Und ich hatte mich für heute abend verabredet.
Wie leichtsinnig.


Zehn Prozent - ich liebe euch!
Neben mir schlummerte süß und seelig Paula, die natürlich keine Ahnung hatte, dass sie gemeint war.
Oder doch? Sie streckte und rekelte sich.
"Morgen Liebling!"
Da konnte nur ich gemeint sein.
"Morgen Paula, Schatz!"
Da konnte nur sie gemeint sein.
"Wieviel Zeit haben wir noch?"
"Genug!"
"Genug? Wofür?"

"Wofür halten Sie mich eigentlich, Darkgren. Kaum sind Sie befördert, schon kommen Sie zu spät."
Bjorn, jetzt schnell die Unschuldsmiene.
"Na los, gehen Sie an ihre Arbeit. War ja das erste Mal."
Na bitte, hat mal wieder geholfen. Aber, dass mir das nicht noch mal passiert.
"Aber, dass mir das nicht noch mal passiert!"
"Ja, Chef!"
Tut ja so, als ob ihm das passiert wäre. Wäre ja noch schöner.
Morgen SUCH-DOPPLER. Morgen Bjorn, gut geschlafen? Danke der Nachfrage. Was gibt's bei dir Neues? Auch danke der Nachfrage. Schon ratterte sie los. Hätte ich lieber nicht tun sollen - fragen.
Rasch türmte sich die Arbeit. Gut, Frühstück fällt aus. Hatte sowieso keinen Hunger.
Mochte gegen elf Uhr gewesen sein, als mir eine äußerst kurze Faktensammlung in die Hände fiel. Eigentlich fiel sie mir aus den Händen, aber gerade dadurch fiel sie mir auf. Aha. Da haben wir irgendwo außerhalb von Futopia einen Computer. Muss ein ziemlicher Brocken sein, aber der gibt keine Daten und Fakten raus. Statt dessen ein Minuszeichen im Informationsfluss. Der zieht mir Fakten ab. Höchst unwahrscheinlich. Aber da ist er bei mir ja an der richtigen Adresse.
Die SUCH-DOPPLER ist die stärkste... oder war...? Egal. Die Koordinaten von dem bösen Buben habe ich. Schaue ihn mir mal übers Wochenende an. Sicherlich ganz harmlos.

Und nun hatte ich Futopia übers Wochenende verlassen. Mit dem Trojaner. Und mit Paula. Weil sie auch nichts vorhatte und wir noch ein bisschen zelten und baden fahren wollten.
Wollten!
Futopia lag mittlerweile weit hinter und vor uns die weite Ebene. Und mittendrin, zudem genau übereinstimmend mit den Koordinaten, stand ein Haus. Kein gewöhnliches, denn sein Äußeres funkelte von allen Seiten metallisch in den Regenbogenfarben.
"Keine Fenster, keine Tür", stellte Paula fest, aber gerade das schien das Losungswort zu sein. An einem Giebel wurde urplötzlich eine Öffnung sichtbar. Was so ungewöhnlich gar nicht ist, denn die heutigen Möglichkeiten der Architektur gestatten einige Raffinessen, von denen unsere Vorfahren nicht zu träumen wagten. Als ich Paula mit meinen Blicken musterte, dachte ich aber eher an Nachfahren.
"Bjorn, gehen wir hinein?"
Oh, große Frage, dafür waren wir ja da. War echt gespannt, wie der Computer aussah. Der Trojaner setzte auf. Rasch nahm ich den Behälter mit der radioaktiven Flüssigkeit (ohne den macht man als Angestellter des Institutes für Unwahrscheinlichkeitsfindung sowieso keinen Schritt) und stieg aus. Paula folgte mir auf dem Fuße. Was übrigens wörtlich zu nehmen war. Mit keckem Satz war sie auf meinen Zehen gelandet.
"Oh, tut mir leid!"
"... und mir weh", entgegnete ich und humpelte von hinnen (oder von dannen, wie man's nimmt).
"Nimmst du mal kurz", sagte ich und drückte Paula den Behälter in die Hand. Ich bin ja sonst nicht zimperlich, aber wenn sich die spitzen Absätze von, zugegeben, hübschen Schuhen an, zugegeben, schönen Beinen in meinen Spann bohren, dann kann das, zugegeben, ganz schön schmerzen.
"Tut's weh?"
"Nur wenn ich lache", antwortete ich.
"Dann lach' doch nicht."
Ganz schön vorlaut, die Kleine. Aber dann musste ich doch lachen, weil Paula über den Stein stolperte, der als wahrscheinlich einziger im Umkreis von mehreren Kilometern auffindbar war. Abgesehen von dem Haus, welches scheinbar doch ein Betonbau war und nur aus Langeweile metallisch schillerte. Dann standen wir drinnen. Stockfinster, wie in den alten Gruselfilmen. Rums, Tür zu, Licht ganz aus. Gruselfilm - sag ich doch.
"Hallo, jemand zuhause."
Schien nicht so, jedenfalls niemand, der in der Nähe vom Lichtschalter stand. Es blieb also dunkel.
"Bjorn", sagte Paula: "Erinnerst du dich noch an das Uralt-Rätsel mit dem dunklen Raum?"
"Ich glaube, ich weiß es noch - was macht man als erstes an, wenn man in einen Raum kommt, wo eine Petroleumlampe über dem Frühstückstisch baumelt, ein Kamin sich in der Ecke rumdrückt und ein Gasherd mit einem Topf Nudeln drauf ebenfalls vorhanden ist?"
"Von Nudeln war da aber nicht die Rede", gab Paula zurück.
"Aber von einem Feuerzeug!"entgegnete ich.
"Das Feuerzeug war's", bestätigte Paula und fragte: "Hast du eins bei dir?"
Ich wollte gerade verneinen, als sich die Antwort erübrigte. Das Licht ging an. Und Paula ließ den Behälter mit radioaktiven Flüssigkeit fallen. Natürlich genau gegen das Stück Wand, wo die Öffnung verschwunden war.
"Ich grüße euch!"
Na, schönen Gruß auch. Woher kam die Stimme, Fragezeichen.
"Ich bin der Computer REXOMANE ZWEI!"
Und ich bin Bjorn Darkgren, angenehm. Das heißt, so angenehm ist mir das auch wieder nicht. Ein sprechender Computer. Da bin ich wohl versehentlich ins falsche Märchen geraten.
"Komm Paula, wir gehen wieder."
Aber die Öffnung blieb verschwunden.
"Also, REX, war nett dich kennenzulernen, aber wir müssen leider wieder. Die Pflicht ruft, du verstehst..."
Keine Antwort. Vielleicht nahm er mir den 'REX' übel, Computer sind ja sooo empfindlich. Plötzlich hatten wir uns fünfzig Meter von der Wand entfernt (oder sie von sich uns) und standen mitten im Raum. Die Öffnung war wieder da. Der Trojaner schwebte herein, setzte knapp vor uns auf, stand wieder. Die Wand war auch wieder zu. Prima Trick.
"Ihr seid jetzt in meiner Welt."
Wie zur Bestätigung standen wir plötzlich mitten auf einer Waldlichtung. Herrlich weiches Gras, blauer Himmel. Die Vögel zwitscherten. Die Illusion war perfekt.
"Was eben euren Blicken entschwand, war der einzige Ausgang aus meinem Reich."
Erst seine Welt, jetzt sein Reich. Kann sich auch nicht entscheiden.
"Ihr erhaltet zwanzig Tage Zeit, den Ausgang zu finden. Schafft Ihr es nicht, bleibt Ihr bis an euer Ende hier."
Houwgh. Er hatte gesprochen.
"Bjorn?"
Das war Paula. Sie konnte auch wieder sprechen.
"Bleib ruhig, Mädel. Lass mich überlegen."
Zuerst ging ich dahin, wo ich die verschwundene Wand vermuten durfte. Die war wirklich weg. Wäre auch zu einfach gewesen. Zwanzig Tage. Zeit läuft.

"Bjorn, was machen wir jetzt?"
Die Frage ist gut, die muß ich mir merken.
"Ich überlege, Paula. Einen Moment noch."
Ich überlegte wirklich. Was war das für ein Computer? Ein sprechender, einer mit so vielen Möglichkeiten - oder verbarg sich etwas ganz anderes dahinter? Egal, als erstes mussten wir uns ein Bild von der gegenwärtigen Situation machen. Doch dazu musste ich zuerst erfahren, wie der Computer eine solch weite Landschaft in dem Haus unterbringen konnte. Verloren sich die Dimensionen oder beruhte es auf optischer Suggestion? Kurz teilte ich Paula meine Überlegungen mit.
"Aber wie bekommen wir eine Antwort auf diese Frage?"
Tja, das ist eben die Frage. Der REXOMANE schwieg sich auch aus. Also ging ich zum Trojaner.
"Komm. Schauen wir uns einmal die Gegend an."
Paula folgte nicht gerade begeistert meinen Worten.
"Vielleicht finden wir einen See zum Baden."
Vielleicht auch nicht. Quo vadis, wenn man keine Richtung hat.
"Bjorn, ich hab' Angst."
"Die brauchst du erst in zwanzig Tagen zu haben. Falls wir dann noch hier sind!"
"Davor habe ich ja Angst."
Schön, ich auch. Aber das sagte ich lieber nicht, obwohl Paula meine Art kennt, anderen Menschen Mut zu machen.
"Du könntest mir ruhig ein bisschen Mut machen!"
Paula erahnte meine Gedanken. Damit geht es los. Das Ende ist das Standesamt. Oder vielmehr: der Anfang vom Ende.
"Nun fang schon an."
Was sollte ich da sagen.' Blinde Kuh 'ist eben ein reizloses Spiel, wenn man allein im Raum ist. Das kann einen ganz schön deprimieren.
"Weißt du was, Paula! Unseren ersten Tag werden wir auf gemütliche Art verbringen. Mit dem Wettlauf mit der Zeit beginnen wir morgen."
"Das meinst du doch wohl nicht im Ernst?"
"Sei ein gutes Mädchen", erwiderte ich,"In vierzehn Tagen hast du längst wieder vergessen, dass wir überhaupt hier waren."
Es sei denn, wir drücken uns dann immer noch hier herum. Aber auch das behielt ich für mich.
Paula nickte."Wahrscheinlich hast du recht. Du hast mir wirklich wieder Mut gemacht!"
Die Glückliche. Paula, halt die Flagge hoch. Vielleicht wächst dann auch meine Zuversicht.

Wir wachten am See auf. Neunzehn Tage vor Ultimo. Paula hatte sich schon erfrischt und kam angelaufen, als sie merkte, dass auch ich wach war. Für einen Moment vergaß ich, in welcher Lage wir waren. Weil Paula sich neben mich legte.
Doch die Ordnung war rasch wiederhergestellt.
"So. Dann wollen wir mal anfangen", ließ ich verlauten.
"Was denn, schon wieder?"
"Schäm dich, Paula. Nicht, was du denkst. Ich meine den Wettlauf."
"Du bist doch sonst nicht so sportlich."
Gerade fing ich an, mir über die Eigenartigkeit dieses Dialoges Gedanken zu machen, als ich ein Grinsen über ihr Gesicht huschen sah.
"Nun denn", sagte ich darauf: "Du hast deinen Spaß gehabt, jetzt soll der REXOMANE seinen empfangen." Und schon ging es los.
Denn dort, wo eben noch der See war, wand sich jetzt ein Bächlein durch die Steine und als Punkt auf dem 'i' thronte auf einem nicht weiter bemerkenswerten Hügel eine Blockhütte.
"Jetzt reichts", platzte es mir heraus.
Der geistige Vater dieser irrsinnigen Handlung schien aber anderer Ansicht zu sein. Die Tür öffnete sich und vor uns stand ein verhältnismäßig menschlich aussehender Neandertaler. Nur die Keule fehlte. Das weißblonde Haar reichte ihm über die Schultern hinaus, die Fellbekleidung war dürftig, aber ausreichend.
Sekundenlang standen wir uns gegenüber, ohne einen Laut zu verlieren. Bis Paula das Schweigen brach.
"Guten Tag. Das ist Bjorn und mich nennt man Paula. Und wie ist dein Name?"
Auf den mussten wir aber noch warten. Denn statt uns seinen zu nennen, hob er mit verzweifelnder Geste seinen Kopf und schrie aus Leibeskräften.
"Schon wieder zwei Unschuldige. Warum?"
Ja, warum eigentlich? Wo es Unschuldige gibt, muss es auch Schuldige geben. Fehlt nur noch das Delikt. Aber dafür hatten wir ja erst einmal einen Eins-A-Neandertaler. Wenn das nichts ist?!

"Ich seit vieles, vieles Jahre schon fangen. REXOMANE allein wissen, wieviele sein. Ich zählen haben aufgeben."
Der Neandertaler senkte sein Haupt.
"Zweitausendvierhundertsechs Jahre, elf Monate, einen Tag und zwei Stunden, dreiunddreißig Minuten - Rundungswert!"
Sieh an. Der REXOMANE ließ auch wieder von sich hören.
"Mensch, da hat er sich aber gut gehalten."
Damit meinte Paula unseren neuen Freund ohne Keule. Das wollte ich aber auch gerade bemerken. So alt sah er wirklich nicht aus. Er hatte ja nicht einmal Falten an den Händen. Außerdem... Hier hielt ich inne. Er hatte nicht eine einzige Falte, aber die hat doch eigentlich jeder Mensch. Allein bei ihm entdeckte ich nicht das Geringste, was an Hautfurchen erinnerte. Glatt und ebenmäßig wie Plastik. Halt! Wenn das stimmte (was ich vermutete), was stimmte dann überhaupt noch? Ich musste meinen Verdacht prüfen. So fragte ich unseren Freund ohne Keule: "Darf ich dir den Puls fühlen?"
Das schien er aber gar nicht gut zu finden. Plötzlich war er nicht mehr unser Freund ohne Keule, denn erstens blickte er überhaupt nicht freundlich und zweitens hatte er ruck-zuck eine Keule zwischen den faltenlosen Fingern. Und Keule auf Kopf tut weh. Also unterdrückte ich meinen medizinischen Anflug und trat mit Paula lieber einige Schritte zurück. Außerhalb seiner Reichweite konnte ich nun dieses Spiel beenden.
"REXOMANE! Deine Tricks ziehen bei uns nicht. Lass dir mal etwas besseres einfallen."
Gesagt, getan. Neandertaler weg, Hütte weg, Bach weg. See da, alles wie vorher. Also wieder Blindekuh allein im Raum. Und das ist ja bekanntlich verdammt reizlos.

Wir hatten einen kleinen Disput zu dem schönen Thema:"Was tun, um die eigene Haut zu retten?"
Plötzlich hob Paula halb beschwörend, halb mahnend den Zeigefinger. Ich verstummte vorsichtshalber.
Da drang das Wispern des REXOMANEN an unser Ohr."Noch dreizehn Tage!"
Ich hätte ihn... ( aber ich tat's nicht ). Tatsächlich lag schon fast eine Woche hinter uns und das war zuviel.
"Los, in den Trojaner."
"Und dann?"
"Ich weiß es noch nicht."
Paula ging widerwillig zum Gleiter. Tja, aber was sollten wir sonst tun? Oder haben SIE 'ne geniale Idee? Auch nicht - wusste ich's doch.
"Ich hab' 'ne Idee!"
Freudestrahlend kam Paula zurück.
"Auf der Stelle marsch, lass hören."
"Die Flüssigkeit war doch radioaktiv!"
Ich wollte schon"Welche?"fragen, doch im gleichen Moment fiel es mir wie Schuppen aus den ... na Sie wissen schon.
"Richtig. Sie war radioaktiv und einen Geigerzähler haben wir auch. Paula, ich glaube, das war eine Bombenidee."
Paula war schon im Trojaner verschwunden: "Dann wollen wir mal die Geigen zählen..."
Sekunden später erschien sie wieder mit dem Geigerzähler, schenkte mir ein Lächeln und schlug sich seitwärts in die Büsche.
"Hey, wo willst du hin?"
Wie zur Antwort kam Paula nochmals aus dem Trojaner.
"Was starrst du so? Hinterher, das ist die falsche!"
Nun, mit dem Tonfall und ihrer diktatorischen Art hatte sie zumindest bewiesen, dass sie selbst die richtige war. Ich stiefelte hinter der falschen her, und die richtige hinter mir. Womit der Stress weiterging. Also entweder hatte Paulas Ebenbild eine eiserne Kondition oder sie war selbst aus Eisen. Oder einem ähnlichen Werkstoff. Durchs dichte Unterholz kam ich nicht gerade schnell voran. Trotzdem kam ich der vor mir laufenden immer näher. Nun erkannte ich auch, wie mechanisch sie (ich bleibe mal beim"sie", obwohl ein"es"vielleicht zutreffender wäre) sich durch das Gehölz arbeitete. Paulas Schritte waren längst verhallt. Kein Wunder, bei dem Tempo. Doch darüber sollte ich mir lieber keine Gedanken machen, den just da drang ein Rauschen an mein Ohr, wie es nur von einem Wasserfall herrühren konnte. Jetzt also musste ich mich entscheiden, ob ich ein besserer Taucher oder ein besserer Läufer war. Ich entschloss mich für den Läufer. So legte ich einen fulminanten Zwischenspurt ein und war im selben Moment neben ihr und meinem Geigerzähler. Welchen ich ihr kurzerhand entriss. Für lange Verhandlungen fehlte mir die Luft. Was wohl jeder verstehen wird.
Dummerweise verstand gerade sie das nicht. Wie eine wilde Bestie kam sie angespurtet und drohte, mich über den Haufen zu laufen. Über den fiel sie aber. Über den Haufen, meine ich. Dieser war zwei Meter vor mir und sorgte so dafür, dass sie mir ohne große Anstrengungen die Füße küssen konnte. Da ich jedoch fürchterlich kitzlig und zudem doch ein wenig verängstigt war, verzichtete ich gern auf dieses Vergnügen. Hurtig strebte ich nun dem Wasserfall zu. Ein Glück, dass dieser nun schon dicht vor mir lag.
Und das ging ganz schön abwärts. Mit dem Wasser. Und fast auch mit mir. Weil sie bereits wieder im Anmarsch war. Mir blieb nur eines: "Hier, heut' und jetzt".
Mit flinkem Satz sprang ich zur Seite und ließ sie ins Leere rennen. 'Durchstarten', dachte ich nur noch. Sie schien es nicht zu beherzigen. Fünf Sekunden später schlug sie auf dem Wasser auf. Und nach letzten Berechnungen soll Wasser bei Robotern stark korrodierend wirken. Aber ob sich die falsche Paula jetzt noch für Statistik interessierte, war fraglich. Schon (oder auch endlich) kam meine Paula angelaufen. Triumphierend hielt ich ihr den Geigerzähler entgegen. Tja, REXOMANE. War mal wieder ein Schuss in den Ofen. Oder ein Schlag ins Wasser, wie man's nimmt.

Der Zeiger schlug unentwegt aus, das Knattern des Zählers war deutlich zu hören.
"Hier muß es sein, hier ganz in der Nähe."
"Kluges Kind, nur wo? Wir laufen jetzt schon einen halben Tag hier herum und egal, wohin wir unsere Schritte wenden, das Knattern wird nicht leiser und nicht lauter."
"Dann ist unser Zählwerk im..."
"Das sag mal nicht so laut", fuhr ich ihr dazwischen Wir waren also wieder am Anfang. Wenn der Geigerzähler nicht funktionierte, nutzte er uns überhaupt nichts.
"Vielleicht hat der REXOMANE wieder seine Hände im Spiel."
Mir kam auch der Gedanke, daß wir von falschen Voraussetzungen ausgingen. Stellen wir die Fakten mal anders dar. Wenn der Geigerzähler funktioniert und der REXOMANE seine Hände ebenfalls..., dann folgt daraus... Da war es wieder, das Fragezeichen.
Irgendetwas hatten wir übersehen. Die radioaktive Flüssigkeit blieb haften. Schließlich war sie zur Markierung gedacht. Aber das bedeutete...
"Paula, ich hab's!"
Ich hakte sie unter und zog sie in den Trojaner. So schnell waren wir noch nie gestartet. Paula wandte sich aus dem Cockpit zu mir um. Ich nahm das Zählrohr, stellte den Apparat auf Minimalabstimmung und ging langsam vorwärts. Von der Triebwerksabschirmung bis zum Cockpit. Und es war wahrnehmbar, beim Zeigerausschlag und im Geräusch. Stärker wurde es und lauter. Keine Frage, ich ging auf die Wand zu. Dann verhielt ich, dreht mich um einhundertachzig Grad und ging zurück. Und obwohl der Trojaner die Richtung nicht änderte und mit hoher Geschwindigkeit über Hügel und Täler flog, entfernte ich mich langsam von der radioaktiv markierten Wand.
"Paula, du kannst wieder landen!"
Sie sagte nichts, tat nur wie geheißen. Dann, als der Trojaner wieder auf festem Boden stand, brach sie ihr Schweigen.
"Also los, klär mich auf."
"Gut. Zwei Möglichkeiten. Entweder fliegt die Wand mit unserer Geschwindigkeit direkt vor uns oder, und das ist das, was ich annehme, unsere Bewegung im Raum ist gleich Null. Wir denken, wir bewegen uns in die eine Richtung, der REXOMANE aber lässt die Umgebung in die andere Richtung gleiten. Paula tat ihr Staunen durch einen offenen Mund kund. Nach fünf oder sechs Sekunden, als sie sich wieder gefangen hatte, wurde sie schon wieder neugierig.
"Und wie können wir REX, den zweiten, überlisten?"
"Diesmal habe ich eine Idee."

"Du nimmst den Geigerzähler und gehst auf die Wand zu.
Hoffentlich ist sie da."
"Und Du, Bjorn?"
"Ich gehe in die entgegengesetzte Richtung. Irgendwann ist diese Räumlichkeit erschöpft. Dann geht es nicht mehr weiter."
Dann müßte der Zeiger 'nen wahren Freudentanz aufführen. Paula entschwand meinen Blicken, mein Weg führte steil abwärts, wand sich in zahlreichen Bögen. Von Ferne drang das bekannte Rauschen des Wasserfalls an mein Ohr.
Bald war ich runde fünf Minuten unterwegs und nichts tat sich. Was, wenn uns der REXOMANE wieder reinlegen wollte?
"Paula?"
"Bjorn!"
Was? Sie war noch auf Rufweite? Sofort wandte ich mich um und lief den Hügel wieder hinauf. Also doch. Kaum waren wir außerhalb der Sichtweite, hatte uns der REXOMANE auf der Stelle laufen lassen. Meine Schritte wurden schneller. Und wenn der REXOMANE uns trennen wollte? Doch da stand Paula schon in voller Lebensgröße vor mir. Eigenartig war nur, dass sie triefendnass war. Oder sollte dies die falsche... Ein furchtbarer Hieb in die Magengegend ließ mich ahnen, dass ich mit meiner Vermutung auf dem richtigen Weg war. Wenn ich überhaupt noch zu etwas fähig war, dann dazu, wenigstens dem nächsten Schlag auszuweichen. Schon hob sie ihre Pranke wieder an. Und ich ließ mich vorsichtshalber zur Seite fallen und rollte mich weg. Übrigens nicht weit genug, wie mir ein eiserner Tritt auf meinen Allerwertesten bekundete. In meinem Innersten machte sich immer mehr die Ansicht breit, dass dieses mechanische Mädchen mir nicht ganz wohlgesonnen war. Warum nur?
Jetzt erst bemerkte ich, dass eine weitere Traktierung ausblieb. Vorsichtig wandte ich mich um. Sie stand noch immer hinter mir und hielt in der rechten ein Laserbohrgerät der Kathegorie T. Oh Gottogott. Da bleibt nicht mal ein nasser Fleck von mir. Wie kann man nur so nachtragend sein.
"Sag mal, Bjorn, muß ich dir denn immer helfen?!"
Plumps. Das war der Stein.
Welcher?
Der mir vom Herzen fiel. Es war mal wieder die Echte. Und jetzt sah ich auch, was aus der Falschen geworden war. Eben nicht einmal ein nasser Fleck. Ruhe in Frieden.
"Du, ich glaube, REX will uns zum Narren halten", sagte ich, mich langsam aufrappelnd.
Paula stimmte mir zu: "Wir werden zur rohen Gewalt greifen müssen."
"Du meinst den Laser."
Paula nickte."Genau den, Bjorn."

Diesmal berechneten wir alles im Voraus. Glaubten wir! Wir stiegen mit dem Trojaner auf und überprüften nach dem bereits bekannten Schema, wo sich die Wand befand. Immer noch vor uns. Also 'ran an den Feind. Ich stieg durch die Deckenluke, legte mich flach auf den Trojaner und zielte auf die"noch"unsichtbare Wand. Mit dem T-Laser. Und der frisst sich überall durch. Ein letzter Blick auf meine"Waffe". Der Laser war voll aufgeregelt. Nur kurz lauschte ich in mein Innerstes. Die Freiheit naht, Bjorn. Jubel.

Der Wald war verschwunden. Aus dem goldenen Käfig war wieder die Computerfalle geworden. An der Wand stand eine menschliche Gestalt. Paula bremste ab und landete. Ich nahm den T-Laser und sprang durch die Luke. Paula wartete schon auf mich. Gemeinsam verließen wir den Gleiter und traten ihm entgegen. Denn das sahen wir jetzt. Es war eine männliche Gestalt. Sein Gesichtsausdruck war selbstsicher. Allein seine Haltung, die Hände gegen die Wand gepresst, den Körper schützend vorgestellt, verriet das Gegenteil. Paula trat vor. Was eigentlich recht witzig wirkte. Ihr Abstand zu dem verängstigten Unbekannten blieb gleich, doch ich stand einen Schritt hinter ihr. REX wollte es nicht lassen. Ich konnte es ihm verübeln.
"Wer bist du?"
Er hob seinen Kopf und nahm sein Gesicht ab. Paula wich entsetzt zurück. Die Maske fiel lautlos zu Boden. "Ich bin der REXOMANE EINS, das mobile Steuerelement von ZWEI."
Friedlich blinkten kunterbunte Lämpchen in seinem Rumpfaufsatz. Kopf konnte man das ja wohl nicht mehr nennen. Die Stimme schien um uns zu sein, donnernd und viel zu mächtig für diese gesichtslose Gestalt. Ich war nicht verängstigt, eher wütend. Kein Wunder also, dass ich mit dem Laser schon wieder zielte.
"Halt ein! Auch in deinem Interesse!"
Irgendetwas in mir fragte mich, warum ich nicht abdrückte. Ich wartete noch, doch mit Worten konnte ich nur schwerlich an mich halten.
"Bei dir gehen gleich sämtliche Lichter aus", betonte ich und ließ kein Auge von dem Lichterspiel der kunterbunten Lämpchen.
Er trat einen Schritt vor und tatsächlich auch auf uns zu.
"Was ich zugebe, dieses Spiel habt Ihr gewonnen."
"Dieses? Ich habe es doch wohl mit den Ohren? Du denkst doch wohl nicht, daß dir noch eine große Zukunft bevorsteht..."
Paula hielt mich zurück. In letzter Sekunde. Ansonsten wäre ein knapper Meter vor der Wand nur noch ein nasser Fleck gewesen.
"Bjorn, bitte lass ihn ausreden."
Das war schon ein anderer Ton. Da werde ich weich wie Butter. Paula sprach weiter, diesmal zu REX EINS. "Begründe uns deine Behauptung."
"Ich bin so frei."
Er ist so frei. Und das will ein Computer sein. Da lachen ja die Hühner.
"Ich werde euch jetzt ein genaues Abbild der näheren und weiteren Umgebung projizieren. Danach werdet Ihr mich verstehen."
Huj. Mir wurde gleich ganz anders. Angenommen, er spielte zur Abwechslung mal nicht falsch, dann verstanden wir ihn vollkommen. Denn um uns war nur der Weltraum. Der einzige, unendliche Weltraum mit den vielen hellen Punkten - den Sternen.

"Und nun?"
"Mein Auftrag ist es, euch gesund nach RALPHA-GONATA zu bringen."
"Warum?"
"Negativ."
"Wer sind deine Auftraggeber?"
"Negativ."
"Wo liegt RALPHA-GONATA?"
"Negativ."
Diese Antworten empfand ich als im höchsten Maße negativ. Paula ging es wohl ähnlich. Deshalb stellten wir jetzt andere Fragen.
"Wann werden wir in RALPHA-GONATA anlanden?"
"Die Zeitspanne entspricht vier irdischen Tagen."
Na prima, das war doch wenigstens eine Antwort. So etwas wirkt ungeheuer motivierend.
"Sind wir in einem Raumschiff", stieß Paula sofort nach.
"REXOMANE ZWEI ist unser Raumschiff."
"Nach welchem Prinzip erfolgt die Fortbewegung?"
"Negativ."
Na, das wurde auch Zeit. Mir hatte dieses 'negativ' schon richtig gefehlt. Schließlich sind wir Menschen Gewohnheitstiere. Wir brauchen eine gewisse Monotonie.
... aber nicht hier, verdammt noch mal! Bjorn, bleib ruhig! Ganz ruhig. Denk an deinen Blutdruck, nur an den Blutdruck denken. Und wie sich Ärger auf deinen Organismus auswirkt.
Negativ!
Na, siehst du.

Kurz vor dem Ende des vierten Tages. Paula und ich saßen im Trojaner. Gespannt, erwartungsvoll. Auch ein wenig ängstlich. Warum verschweigen? Mit schweißnassen Fingern umklammerten wir die Steuerknüppel. Mit starren Augen sahen wir auf die Wand vor uns. Wir vernahmen kein Rucken, kein Schleudern, aber wir mussten gelandet sein. Hatten wir den Start gespürt? Die Wand teilte sich. Der REXOMANE gab uns frei.
"Schub Bjorn!"
Der Trojaner brach aus. Die Instrumente summten.

Doch wieder war um uns der Weltraum. Also keine Landung. Dafür schwelte vor uns eine riesige orangene Kugel. Sollte dies RALPHA-GONATA sein? Wir kamen nicht dazu, länger darüber nachzudenken, denn vor uns tauchten zwei metallene Kolosse auf, die ihresgleichen nicht finden würden.
"Hier PHANTARA EINS. Trojaner kommen!"
Klang nicht gerade freundlich. Aber wir woll'n mal nicht so sein: "Hier Trojaner, höre..."

"Der Beweiß. Jetzt habt Ihr ihn."
"Erst muß ich diese Menschen gesehen haben. Ihr behauptet also, sie seien zweigeschlechtig und sehen auch sonst genauso aus wie wir."
"Ihr werdet euch gleich überzeugen können. Absolute Duplizität!"
Man führte Paula und mich ins Innere des Beratungsraumes. Was bei mir sofort zum inneren Konflikt ausuferte. Diejenigen, die uns hergebracht hatten, waren unter Panzern zur Unkenntlichkeit verdammt. Bei ihnen erinnerte nur die grobe Silhouette an einen Menschen. Doch diese hier... Waren dies Menschen? In altertümlich anmutenden Uniformen und Gewändern standen sie uns im PHANTARA - Raumkreuzer gegenüber. Ein bisschen übriggeblieben sahen sie ja aus, ohne Zweifel. Oder waren es keine Menschen? Wo waren wir dann? Und warum beherrschen sie unsere Sprache?
"Wer seid Ihr?"
Die sind ja neugierig. Ich dachte, wir waren angemeldet. Naja, man geht ja Ärgernissen aus dem Wege, wo man nur kann.
"Bjorn Darkgren. Erde. Eigenen Gleiter."
"Paula Vlasen. Dasselbe in Grün."
Kurze Schweige-, Ruhe- und Nachdenkpause.
"Was ist 'grün'?"
Dein Gesicht, wenn du so blöde Fragen stellst.
Also keine Menschen. Eigenartig, ich war nicht einmal erschrocken ob dieser Einsicht.
"'Grün' ist eine Farbe."
Hoffentlich wissen die Jungs wenigstens, was 'Farbe' ist.
"Was ist 'Farbe'?"
Ach nein. Das wird mir doch zu dumm. Wo sind wir hier nur gelandet. Nur Idioten. Aber wehrlose Menschen verschleppen. Das kann ja noch was werden.
"Zur Untersuchung ins Labor. Magister Leroy soll alle physischen und psychischen Schwachstellen der Menschen aufspüren."
"Meint Ihr wirklich, dass uns die Menschheit genügend organisches Material für die 'VERSORGER' liefern wird?"
"Mit den Außenstationen verfügt die Menschheit immerhin über neun Milliarden Individuen. Das müsste doch wohl reichen."
Bjorn, spitz die Ohren. Die Jungs sind böse!

Manchmal kann man ein magisches Auge brauchen. Denn nun geschahen einige Dinge. von denen ich noch keine Ahnung hatte.
"Magister Leroy soll die Untersuchungen abschließen. Danach Bericht an GONATA EINS. Wir fliegen dorthin zurück. Auf dem Basisplaneten gab es Aufstände."
"Es wird immer unruhiger. Auch in den Kolonien."
"Die PHANTARA - Kreuzer sorgen für Ruhe. Ihr braucht also keine Angst zu haben, Gwendolin!"
"Stimmt. Noch garantieren uns die PHANTARA's unsere Macht und Sicherheit. Aber eines Tages werden sie nicht mehr ausreichen. Und das ist nicht allein meine Meinung, Barban-Odom"
"Dann werden wir neue Waffen haben, mächtigere! Und die Versorger sind ein Teil davon."

Immer, wenn es spannend wird, muss Paula sich verdrücken. Das soll also ein Magister sein. Der hätte es bestimmt bis zum Medizinmann gebracht, so wie der aussieht. Und die netten Jungs mit dem eingewachsenen Lächeln und den weißen Jacken...
Hey, die woll'n mir an die Wäsche. Spielt ohne mich weiter, ohne mich...

Während ich festgeschnallt auf einer Bank lag, tat sich jedoch an einem nicht näher zu erwähnenden Ort folgendes (hatte ich plötzlich das zweite Gesicht?):
"Fremde sind auf RALPHA-GONATA. Sie sollen genauso aussehen wie wir."
"Ja, man schirmt sie sorgfältig ab. Zu sorgfältig."
"Also können sie eine Gefahr für die GROSSEN darstellen."
"Wäre möglich. Die GROSSEN sind übrigens auf die Basis zurückgekehrt."
"Nehmen wir einmal an, sie stellen tatsächlich eine Gefahr dar, dann wäre es doch von Vorteil, wenn wir uns mit ihnen verbünden könnten."
"Aber dafür müßten wir sie zuerst befreien."
"Und? Für unsere Freiheit müssen wir auch ein hohes Risiko eingehen. Jetzt bietet sich uns eine Chance. Nutzen wir sie!"
"Also angenommen. Wann schlagen wir los?"

Paula starrte mich mit großen Augen an. Dann kam sie die wenigen Schritte zu mir und hockte sich nieder, neben mich. Ihren Kopf an meine Schulter gelehnt, hörte ich nur ihr leises Schluchzen.
"Du darfst den Mut nicht sinken lassen. Hier gibt's bestimmt auch 'ne Menge netter Leute. Vielleicht lag es daran, daß wir die Blumen vergessen hatten (wie in den Achtzigern: immer noch `nen coolen Spruch parat ). Du weißt doch, dass der erste Eindruck zählt."
Paula weinte weite, sagte kein Wort. Sollte sie nur, wahrscheinlich war es besser so.

Hätte ich den folgenden Dialog im Palast der GROSSEN gehört, wäre mein Lebensmut wohl um einige Striche gefallen.
"Barban-Odom. Die Untersuchungen an den Menschen sind abgeschlossen. Die Untersuchungsergebnisse sind positiv und bereits an unsere Basis überspielt. Was soll mit den beiden Menschen geschehen?"
"Gwendolin. Übermittle, dass diese Individuen zu exekutieren sind und ihre Körper für die Prototypen der Versorger genutzt werden."

Zu dem Zeitpunkt, um im Ablauf zu bleiben, lohnte sich wieder ein Blick zu dem geheimen Ort: "Die Fremden sollen getötet werden. Ich denke, unsere Stunde ist gekommen."
Man hörte noch Rufe wie "Aufstand","Tod den Unterdrückern" und "Freiheit für die Fremden". Dann brach die mittlerweile unüberschaubare Menge auf.

Als die Zellentür aufflog erstarb Paulas Schluchzen. Drei schwerbewaffnete Männer drangen in den weiten Raum ein und kamen auf uns zu. Nur gut, dass sie Gesichtsmasken trugen. Aber einen anderen Schnitt hätten die Masken schon haben können. Die Dinger erinnern mich an die altertümlichen Henker.
Moment mal...
"Paula, die wollen uns an das Beste, was wir haben."
Doch in jenem Moment drang der vielstimmige Lärm einer schreienden Menge an mein Ohr. Die drei Muskelmänner sahen sich um. Alles Kolosse in der Preislage Apollo beziehungsweise Herkules.
"Ich glaube, da verwendet sich jemand für uns."
"Hoffentlich hast du recht", gab Paula zurück.
Doch kaum hatte sie es ausgesprochen, da lagen die drei Kraftprotze schon langhingestreckt vor uns. Sozusagen mausetot.
"Kommt mit", rief uns ein Bärtiger zu, der muskelmäßig auch nicht ganz 'ohne' war.
"Rasch. Wir müssen zuerst raus hier."
Gesagt, getan. Nichts lieber als das.

Jetzt mußte sich der Dialog im Palast schon etwas anders anhören.
"Barban-Odom. Auf RALPHA-GONATA ist ein organisierter Aufstand losgebrochen."
"Einen PHANTARA dorthin. Der soll endgültige Ordnung schaffen."
"Ich hatte es bereits veranlasst."
"Gwendolin, du lernst schneller, als ich dachte."

Mittlerweile hatten wir uns zum Raumflughafen durchgeschlagen . Der Aufstand schien binnen weniger Minuten ganz RALPHA-GONATA erfasst zu haben. Wir hatten mittlerweile einen mechanischen Beschützer bekommen. Er war von unserer Größe und Statur, wies aber einige Fähigkeiten auf, die dem menschlichen Organismus versagt waren. Auch hielt sich der Bärtige ständig in unsere Nähe auf.
Schließlich bekam er eine Nachricht. Er befahl den Roboter zu sich, gab ihm einige Befehle und verabschiedete sich von uns.
"Die Lage spitzt sich zu."
Damit dürfte er wohl den Kern getroffen haben.
"Bitte folgen", forderte uns der Roboter auf, was wir im allgemeinen und eigenen Interesse auch taten.
Der Weg war diesmal nicht sehr weit. Wir sollten lediglich in ein Raumschiff verfrachtet werden. Hier, in Sicherheit, sollten wir auf den Bärtigen warten. Die Luken waren dicht und wir hatten es uns im Mannschaftsraum gemütlich gemacht, wissend, dass wir nichts tun konnten, sollten und durften. Der Roboter summte wie ein fleißiges Bienchen um uns herum. Vielleicht waren zwei Stunden vergangen, ohne dass sich etwas an unserer Lage geändert hätte. Wir waren mittlerweile ins Cockpit gewechselt. Dort hatten wir immerhin die Möglichkeit, etwas über den Stand der Kämpfe zu erfahren. Doch plötzlich ging alles sehr schnell. Irgendwoher musste unser mechanischer Begleiter einen Befehl erhalten haben.
Seine Handlungen konnten nur der Startvorbereitung dienen. Paula entdeckte im Gewimmel den Bärtigen, als er gerade zwei Mann der uniformierten Truppen aus dem Diesseits verabschiedete, sprich, sie ins Jenseits beförderte. Einem der beiden gab er einen so gewaltigen Hieb auf den Kopf, dass das Denkvermögen schlagartig ( im wahrsten Sinne des Wortes) ausgesetzt haben musste. Wenn überhaupt, so war der Erschlagene höchstens noch zu der Einsicht fähig, dass er a) den falschen Beruf hatte und b) dem Bärtigen besser hätte aus dem Weg gehen sollen. Man hätte ihn trösten können: Der Tag war nicht umsonst, wieder 'was dazugelernt!
Das traf auch auf Paula und mich zu. Denn während wir uns noch fragten, weshalb der Roboter wie besessen an den Geräten herumhantierte, lief plötzlich ein Beben durch das Raumschiff. Ein Blick auf den Bildschirm zeigte uns den Grund. Der Boden erbebte. Alles auf RALPHA-GONATA fiel über- und durcheinander. Am Horizont war ein glutroter Feuerball aufgetaucht, der schnell größer wurde. In der Menge entdeckten wir den Bärtigen nicht mehr. Das Beben wurde immer stärker und plötzlich erkannte ich, dass wir starteten. Ohne besondere Vorwarnung hatte der Roboter den entscheidenden Hebel herumgeworfen, um uns so einen möglichst raschen Abgang zu verschaffen. Ich kam gerade noch dazu, Paula zuzurufen, sie solle sich in den Sessel schwingen, dann riss es mir auch schon die Beine weg. Ich bekam im Fallen noch irgendetwas zu fassen, so dass ich eine harte Landung meines Körpers noch halbwegs verhindern konnte. Eine unwahrscheinliche Kraft riss mich weiter nach hinten, schob mich gegen die Rückwand des Cockpits. Als ich mich aufzusetzen versuchte, erkannte ich Paula direkt neben mir, mit einigen blutenden Wunden. Ich selbst sah wahrscheinlich nicht viel besser aus, schmeckte doch auch ich schon das Blut.
Hinzu kam noch, daß es mir vorkam, als würden sich zwei Rugby-Mannschaften auf meinen Eingeweiden austoben. Dann fühlte ich mich emporgehoben, wenn auch nicht unbedingt leichter. Der Roboter legte mich im Sessel ab. Direkt neben Paula, die wieder bei Bewusstsein sich ein Lächeln abrang. Dann wanderte mein Blick auf den Bildschirm. Wohlgemerkt mein Blick; mein Kopf war unfähig eine Bewegung auszuführen. Ich sah RALPHA-GONATA kleiner werden. Schräg vor uns tauchte einer, der bereits erwähnten Kolosse aus Metall, auf. Der PHANTARA verschoss unaufhörlich Energiebündel auf die Außenstation dieser Zivilisation. Und plötzlich schien ganz RALPHA-GONATA zu entflammen.
Eine lodernde Kugel, aus der feurige Zungen ins All leckten, ein kurzes Aufblähen und dann das AUS! Lautlos flogen Milliarden und Abermilliarden von Staubteilchen und Gesteinsbrocken in die unendliche Schwärze. Als ich bemerkte, dass Paula bestürzt wegsah, entschwand auch der PHANTARA unseren Blicken. Wir waren hinter einem Mond in Deckung gegangen.

Die Vollzugsmeldung langte bald darauf bei den GROSSEN an. Ich hätte Mäuschen sein mögen, doch hätte ich etwas ändern können?
"Barban-Odom. Dein Befehl wurde ausgeführt. RALPHA-GONATA ist nicht mehr."
"Überlebende?"
"Keine!"
Barban-Odom schritt, wie ihm schien, höchst würdevoll in seiner Residenz auf und ab. Gwendolin folgte ihm nur mit seinen Blicken.
"Gwendolin. Sosehr mich diese Nachricht tröstet, so befremdet sie mich auch. Wir können nicht alle Kolonien auslöschen, nur weil diese Primitivlinge Recht und Ordnung in die eigene Hand nehmen wollen."
Gwendolin senkte den Kopf.
"Gibt es einen Ausweg?"
Barban-Odom verharrte genau in der Mitte des Zimmers.
"Aber gewiß doch. Die 'Versorger' sind der Ausweg. Es wird Zeit, dass wir eine Tausendschaft auf den Weg zu den Menschen schicken."
Barban - Odom begann aus voller Kehle zu lachen.
"Und ein PHANTARA als Begleitschutz! Sag' mir, Gwendolin, sind wir nicht die Beherrscher der Welt?!"
Dieser wandte sich ab. "Danach - vielleicht..."

Der Raumkreuzer war mittlerweile wieder verschwunden. Wir konnten aus unserem Versteck. Der Roboter erkannte dies ebenso und manövrierte unser Raumschiff auf einen neuen Kurs.
"Wohin bringst du uns", begann Paula.
"Nach Skoperon, einer Kolonie unweit von hier."
"Zu Freunden?"
"Ja, zu Freunden."
Paula fragte nicht weiter, sondern blieb völlig ermattet sitzen.
"Wird es eine weite Reise", fragte ich dann schließlich.
"Sie wird nicht von großer Dauer sein."
"Gut", dachte ich nur noch und erwartete den Schlaf wie Paula im Cockpit. Denn den hatten wir jetzt bitter nötig. Ich ahnte vielleicht, worauf der teuflische Plan dieses Barban-Odom abzielte. Aber weit war ich von dem Platz entfernt, wo über die Zukunft der Menschheit entschieden wurde.
"Gwendolin!"
Barban-Odoms Ton war rauh und hart. Seine massige Gestalt ruhte auf einem Sockel unweit der Tür, durch die der gerufene Offizier in panischer Angst eilte.
"Hier, zu Diensten!"
"Gwendolin, es gibt keine Zeit mehr zu verlieren. Sofort zwei Superraumer und ein PHANTARA in Richtung Erde. Und ich will die Raumer mit einer Fracht von vierzigtausend Menschen heimkehren sehen. Zu unserem Ruhme natürlich."
"Und zur Beherrschung des Weltalls!"
Schon wenige Stunden später schoben sich mit ungemeiner Kraft drei Fackeln in die Weite des Raumes. Das Böse über die Menschheit bringend. Unwiderruflich.

Der Befehlshabende war aus den Reihen der GROSSEN ausgesucht worden. Ein fähiger und harter Mann, zum Erobern geboren. Sein Name war ROBAT. Er war groß, dunkelhaarig und blauäugig. Sein Gesicht war scharf geschnitten. Der Kreuzer und die beiden Raumer hatten durch die Arbeit der Vakuumatoren einen genügenden Radius gänzlich materielosen Raumes vor sich geschaffen. ROBAT steuerte die Frequenz der Raum-Zeit-Wechsel-Schwingungen bis an das obere Ende der Skale. Ein Aufblitzen und die drei Raumschiffe waren im Hyperraum untergetaucht.

Unser Roboter landete das Raumschiff relativ weich auf Skoperon. Trotzdem erwachten wir aus unserem Schlaf. Ich fühlte mich wie neugeboren. Auch Paula machte einen bedeutend frischeren Eindruck. Der Roboter baute sich vor uns auf, stellte sich somit zur Verfügung.
"Wie ist die Atmosphäre?"
"Wie auf RALPHA-GONATA, atembar."
Ich zog Paula in Richtung der Schleusen.
"Na, dann wollen wir es uns mal schmecken lassen."
Der Roboter öffnete sie ohne einen Befehl von uns. Noch bevor wir etwas von Skoperon sahen, spürten wir seinen Wind.
"Ein etwas herbes Lüftchen."
"Richtig würzig", erwiderte ich auf Paulas Bemerkung.
"Du, Bjorn, ich muss niesen."
"Paula, glaub es oder glaub es nicht, ich auch."
"Ich muss nicht niesen."
Das war der Roboter. Und er hielt sein Versprechen. Dann zeigte sich Skoperon. Hellblauer, unirdischer Sand, soweit man sehen konnte. In der Luft ein orangenes Flimmern, wie von tausend Leuchtkäfern. Das war wahrscheinlich das Niespulver.
"Hatschiii!"
"Gesundheit."
"Danke, aber daran liegt es nicht."
Wir sollten noch erfahren, woran es lag. Währenddessen stampfte unser mechanischer Beschützer vor uns her und den hellblauen Sand fest. Paula kicherte.
"Wo der hintritt wächst kein Gras mehr."
Hier war bestimmt noch nie etwas gewachsen. Und der Roboter stampfte weiter vor sich hin und den Sand platt. Und der Sand blieb hellblau und die Luft funkelte weiter orangen und wir liefen hinterher und niesten abwechselnd. Nichts sprach dafür, dass sich das irgendwann ändern sollte.
"Sagtest du nicht, Skoperon sei belebt?"
"Freunde sind hier", behauptete der Roboter steifbeinig.
"Nun, du musst es schließlich wissen", sagte Paula und setzte ihren Weg fort.
Vielmehr, sie wollte es. Denn der Roboter blieb stehen. Unbewusst trat ich einen Schritt näher. Irgendetwas lag in der Luft, nicht nur das Niespulver. Und richtig. Aus dem nichts sackte der Untergrund ab, begann zu rotieren. Es war eine Scheibe, ungefähr zehn Meter im Durchmesser. Obwohl ich fast ganz außen auf der mittlerweile sehr schnell rotierenden Scheibe stand, zog mich nichts aus meiner Stellung, vielmehr - eine unsichtbare Kraft hielt mich fest. Nicht einmal zum Niesen kam ich. Plötzlich setzte auch noch ein heulendes Geräusch ein, das langsam, aber sicher in ein rhythmisches Pfeifen überging. Abrupt hörte alles auf. Das Pfeifen, die Drehung, die Kraft, die mich festhielt. Nun spielte der Gleichgewichtssinn doch noch verrückt. Die Knie knickten ein und vor mir schien sich alles erneut zu verschieben. Erst als ich lag, Paula übrigens neben mir, wurde ich wieder Herr meiner selbst.
"Hatschiii."
"Gesundheit, Paula."
"Bitte folgen", sagte der Roboter und stampfte davon.
Durch die Wand!
Über uns funkelte die Luft weiter orangen.
"Was nun?"
"Hinterher, er hat es doch gesagt."
Mit vorgestreckten Armen marschierten wir auf die Wand los und wunderten uns nicht schlecht, als erst die Finger, dann die Hände und schließlich die Arme verschwanden. Entschlossen ging ich weiter und war im selben Augenblick geblendet. Nur langsam gewöhnte ich mich daran, fühlte Paula mehr neben mir, als daß ich sie sah. Dann allmählich erkannte ich Konturen und Gesichter. Neben dem Roboter stand ein eigenartig anmutender Mann mit glänzender Vollglatze, der aber noch besonders jung wirkte.
"Willkommen auf Skoperon! Mein Name ist Save."

Weit hinter uns, aber doch nicht weit genug, jagte der PHANTARA der Außenwelt Skoperon entgegen. Hätten wir die folgenden Sätze nur hören können:
"Also auf Skoperon hausen diese Rebellen. Die einfachste Lösung wäre es, sie wie PALPHA-GONATA zu zerblasen."
"Die einfachste, aber nicht die sinnvollste Lösung. Wer sagt uns, dass dies wirklich der Rebellenstützpunkt ist? Wer ist dort, was für Material, welche Informationen? Wir werden dort landen und alles inspizieren." "Inspizieren, weiter nichts?"
"Wir werden dort entscheiden, wer und was zerblasen wird."

Save wollte gerade die Lage der Rebellen in der Zentralregion erläutern, als sich meiner ein starkes Brennen der Haut und Nase bemächtigte. Allen anderen schien es ebenso zu ergehen. Der Blick der meisten Rebellen richtete sich automatisch zur Decke.
Paula fragte leise: "Was ist das?"
"Die Sensibilitätsteilchen der Atmosphäre reagieren!"
Save sagte dies mit einem eigenartigen Beben in der Stimme. Seine Glatze war puterrot, die Falten auf seiner Stirn verhießen Besorgnis.
"Das Niespulver", fragte Paula.
Save bejahte.
"Ich muss nicht niesen", behauptete der Roboter.
Aber das wussten wir bereits. Save wandte sich uns zu und hob an, zu sprechen.
"Das 'Niespulver' reagiert auf Metall; je mehr Metall, desto stärker das Brennen."
Aus den hinteren Reihen drang verhaltenes Flüstern zu uns.
"So stark war es noch nie."
"Sie haben uns gefunden..."
Paula und ich verstanden nichts. Aber irgendwie bemächtigte sich auch unserer Sinne die Ehrfurcht vor dem Fremden. Irgendetwas bedrohliches schien über uns zu sein. Dann plötzlich, mitten in das Flüstern und Murren brach Saves Feststellung: "Ein PHANTARA-Kreuzer!"
Ein anderer sagte: "Wir haben nicht mehr viel Zeit."
Save nahm eine schmächtige Frau zur Seite.
"Wird es funktionieren?"
"Der Hilferuf?"
Save nickte.
"Ich kann es nicht garantieren, aber für unser Volk ist es wohl die einzige Chance."
"Nicht nur für unser Volk..."
Für einen Moment verharrte Save gedankenversunken. Dann lief ein Ruck durch ihn.
"Rasch, zum Labor."
Im Sog der Rebellen liefen wir durch einige Gänge, hasteten nebeneinander bis in einen kuppelartigen Raum. Save ließ die Frau die Vorbereitungen treffen. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sie in ihren Bewegungen innehielt und Save zunickte. Irgendwo hinter uns zerbarst etwas unter solchem Lärm, dass selbst der Widerhall um uns noch ohrenbetäubend war.
"An die Waffen. Haltet sie solange, wie möglich, zurück. Die Sendung wird bereits abgestrahlt."
Diesmal blieben wir allein mit Save zurück. Lediglich die Frau beobachtete die Apparaturen.
"Tut mir leid. Wir werden keine Chance haben."
Paula hakte sich bei mir ein, als Save dies sagte. Schon drang Kampflärm an unsere Ohren. Save wandte sich zu der zierlichen Frau um.
"Gleich geschafft", sagte diese.
"Dann wollen wir uns so teuer wie möglich verkaufen", betonte Save und drückte uns Waffen in die Hände. Save wandte sich dem Kampflärm zu und auch wir wollten ihm mit gemischten Gefühlen folgen. Doch die feindlichen Truppen waren bereits vor uns. Für Überlegungen blieb keine Zeit. Ich warf Paula und mich zu Boden, verzweifelt Deckung suchend. Die Glut einer gleißenden Energiewolke jagte auf uns zu...

Mein Kopf war schwer wie nach einem viel zu langen Abend mit viel zu langen Getränken, sogenannten Longdrinks. Die Helligkeit nahm ich durch die geschlossenen Lider wahr. Unruhe ergriff mich. Ich richtete mich auf meiner Liegestatt auf und öffnete die Augen. Spiegel! Ein Zimmer voller Spiegel.
Neben mir eine Bewegung. Dort lag Paula, ihren hübschen Körper unter der Decke verbergend und schlafend. Die Spannung wich. Ich war zuhause. Nichts war passiert. Alles nur ein böser Traum.
Mein Kopf schmerzte immer noch. So stand ich auf, um ein Pharma zu holen. Ich wusste, dass es augenblicklich besser werden würde und kehrte danach ins Zimmer zurück. Immer noch matt ließ ich mich wieder auf das Bett sinken. Mein Blick wanderte dabei an die Zimmerdecke. Was war das? Von einem, der Deckenspiegel ging ein Leuchten aus, etwa über meinem Kopf. Mir war nicht klar, wie es dazu kommen konnte. Eilig stellte ich ein Provisorium zusammen, um an die Decke zu gelangen. Als ich auf dem Stuhl (und der auf dem Tisch) stand, konnte ich die Feststellung treffen, dass von diesem Leuchten keine Wärme ausging. Aber woher kam es? Mittlerweile war auch Paula wach und blinzelte mich mit halboffenen Augen an.
"Meinst du nicht, dass es hell genug ist? Mach das Licht aus und komm wieder ins Bett."
Abgesehen von der Tatsache, dass es mir sicherlich Schwierigkeiten bereitet hätte, die Lichtquelle ausschalten zu wollen, gefiel mir dieser bestimmende Ton gar nicht. Mir kam eine Idee. Hastig baute ich die Behelfsleiter wieder ab und wollte aus dem Zimmer.
"Was ist denn jetzt los?"
"Ich gehe mal kurz eine Etage höher."
"Erstens wozu und zweitens..."
Paula griff den Wecker, blickte erst ihn und dann mich groß an: "Es ist noch nicht mal acht Uhr. Es ist Sonntag und der Mieter über uns könnte ein Morgenmuffel sein."
"Ist er nicht."
"Woher weißt du das?"
"Ich wohne schon länger hier."
"Na dann, Glück auf den Weg, Fremder."
Paula schenkte mir noch ein Lächeln, bevor sie sich als Zeichen ihrer Schlafwilligkeit in die Bettdecke wickelte. Also dann. Die Treppe war mit wenigen Sprüngen erklommen, die Klingel schon gedrückt.
Die Tür ging auf, Morgenmuffel... klarer Fall!"
"Ja?"
"Entschuldigen Sie bitte, aber könnte ich vielleicht einen Blick in ihr Schlafzimmer werfen, weil..."
Seine Augen weiteten sich interessiert, der Muffel war aber noch deutlich erkennbar, als er mich unterbrach: "Ich habe mich doch wohl eben verhört?"
Ich verneinte schon etwas kleinlauter, ahnend, dass das Gespräch eine unangenehme Wendung nahm.
"Es ist acht Uhr und..."
"Sonntag. Ich weiß. Aber ich kann es nicht aufschieben."
Sein Gesicht verfinsterte sich.
"Bist wohl scharf auf meine Frau?"
"Gott bewahre", wehrte ich ab.
"Willst du etwa sagen, meine Frau sei hässlich?"
Die Röte stieg ihm langsam ins Gesicht. Ich kann Choleriker nicht ausstehen.
"Nein, Sie haben eine bildschöne Frau und ich will überhaupt nichts von ihr."
Mein Gott, ist die Welt kompliziert.
"Ach, nur ein Spanner."
Innerlich klopfte ich mir auf die Schulter für meine Geduld mit diesem Menschen. Und das Sonntagmorgen um acht. Zum Glück erschien jetzt die Dame des Hauses.
"Was ziehst du wieder für ein Theater ab. Geh' lieber in die Küche und mach Frühstück."
Er trollte sich und ich war baff. Es lebe die Emanzipation.
"Nun, Herr Darkgren. Wo drückt denn so früh der Schuh?"
Aha, die mütterliche Tour. Ich erklärte es ihr. Sie tat erstaunt, bat mich aber herein und führte mich zu besagtem Zimmer. Das Bett stand bei ihnen in einer anderen Ecke. Mein Blick fuhr über den Fußboden und fand das Gesuchte. Ein kreisrunder leuchtender Fleck von der Größe eines Esstellers.
"Fragen Sie mich aber nicht nach einer Bodenbeleuchtung. Es gibt keine."
Ihr Blick wanderte vielsagend zur Decke. Meiner folgte ihm. Ein kreisrunder, leuchtender Fleck. "Bei Ihnen also auch", fragte sie mich und musterte mich dabei eigenartigerweise von Kopf bis Fuß.
"Frühstück ist fertig."
Das war der folgsame Hasso aus der Küche.
"Du bist noch nicht dran", donnerte die liebende Gattin zurück. Kusch, Hasso, ins Körbchen.
Sie begleitete mich zur Tür mit dem Hinweis, ihr Mann sei öfters auf Dienstreise. Ich konnte ihn verstehen und sagte vorsichtshalber nicht 'Auf Wiedersehen'.
Da lob ich mir doch meine Paula. Trotz der hässlichen Worte, als ich untersuchen wollte, ob der Fußboden unter unserem Bett auch leuchtete und ich letzteres samt Paula zur Seite schob. Ersterer leuchtete nicht. Dafür war aber auf dem Dach unseres Hauses noch ein kreisrunder Fleck. Was es auch war, irgendetwas war durch das Dach, die Wohnung über uns, bis in meine Wohnung gedrungen und hier verebbt. Aber warum sollte diese geheimnisvolle Kraft gerade hier verebbt sein, nachdem sie eindeutig gezeigt hat, wessen sie fähig ist? Sollte sie auf etwas getroffen sein, was stärker als sie war? Aber auf was? Zwischen Decke und Fußboden befand sich lediglich das Bett. Auf diesem hatte ich gelegen. So besehen wäre es doch wahrscheinlicher, etwas ganz anderes habe sich abgespielt. Was, wenn diese Kraft eine Art Sendung gewesen wäre? Dann wäre sie nicht verebbt. Sie hätte nur auf einen 'Empfänger' zu treffen brauchen. Und an dieser Stelle wurde mein Verdacht akut.
Alles paßte zusammen, eines vorausgesetzt:
ICH war der 'Empfänger'.

Die Sendung wäre bis zu meinem Kopf vorgedrungen und ich hätte sozusagen empfangen. Nein, nicht im biologischen Sinne. Woran SIE schon wieder denken. Die Kopfschmerzen am Morgen hätten ihre Erklärung und das, was ich bisher als schlechten Traum angesehen hatte, wäre die ominöse Sendung. Das klang phantastisch. Aber es schien alles zu erklären.
Beim Frühstück sagte ich es Paula. Nach und nach nahm dabei ihr Gesicht die Züge einer Krankenschwester an. In ihren Worten gab es ein 'möglicherweise'. Ihre Blicke verrieten Zweifel. An meiner Story oder an meinem Geisteszustand? Mir wurde klar, dass ich mit meiner Geschichte so ziemlich allein dastehen würde. Wer konnte so etwas glauben? Würde ich jemandem glauben, der mir eine solche Phantasterei erzählen würde? Aber da waren die Flecke. Waren! Als ich nach dem Frühstück ins Schlafzimmer zurückkehrte, war der Fleck an der Decke verschwunden. Sofort rannte ich aufs Dach. Weg! Auf einen Besuch bei Hasso samt Gattin verzichtete ich. Nun hatte ich nicht den geringsten Beweis. Jetzt war es aussichtslos, jemandem meine Geschichte glaubhaft zu machen. Pech für die Rebellen auf Skoperon und alle, die zu ihnen standen. Ihr Hilferuf würde fruchtlos verpuffen, wenn ich nichts tat. Doch was konnte ich tun?

Ich hatte die SUCH-DOPPLER als Hilfsmittel und konnte an alle Informationen gelangen, die meine Geschichte untermauern würden. Ich konnte alle Computer abfragen, auch die der Weltraumüberwachung. Denn was wäre, wenn drei Fackeln gigantischer Größe aus dem All auf die Erde zuschossen? Zwei Raumer und ein Kreuzer der PHANTARA-Klasse. Vielleicht konnte ich doch etwas tun. Zumindest mußte ich es versuchen! Es währte keine zwei Minuten, bis ich mich umgezogen hatte und aufbrechen wollte. SUCH-DOPPLER, ich komme.

Als ich die Wohnungstür öffnete, standen ungefähr zwanzig Mann im Hausflur. Ihre Uniformen waren mir bekannt. Einen Meter entfernt baute sich eine Gestalt auf. Er war groß, dunkelhaarig und blauäugig. Sein Gesicht war scharf geschnitten und seine Erscheinung stand für das Böse. Er stellte sich nicht vor, doch sein Name war ROBAT.

Eigentlich endet alles mit der SUCH-DOPPLER. Zumindest diese Geschichte. Weil ich die nur geträumt hatte, vielmehr geträumt bekam. Die SUCH-DOPPLER hat mir müdem Lümmel erst einmal erklärt, dass sie mir den Traum, wie sagt man, suggeriert hat. Nach dem Motto: Eine gute und eine schlechte Nachricht, welche willst du zuerst hören?
Die gute natürlich. Meint die SUCH-DOPPLER: "Dann kneif dich mal."
Ich hab's getan - schmerzhafte Sache.
"Siehst du", meint sie, "Du bist wach."
Glücklicherweise, solange die Alternative in einem Traum mit ROBAT besteht.
"... und Du hast das Handbuch nicht gelesen!"
Ich hab das Handbuch nicht gelesen! "Suchi" hatte recht. Immer zuerst das Handbuch lesen. RTFM - read the fucking manual! Wie konnte ich das vergessen? Weil ich ein faules Stück bin - deswegen!
"Was hab ich denn überlesen?"
"Meine Fähigkeiten zum Beispiel. Ich erschaffe Welten."
"Und was ist daran so toll?"
Hätte die SUCH-DOPPLER den Kopf schütteln können, sie hätte es wohl getan. Zumindest ließ ihre nächste Entgegnung dies vermuten.
"Nimm nie einen Menschen, wenn Du dafür eine Maschine nehmen kannst."
"Das trifft mich aber jetzt..."
"Das muss es nicht. Du bist nicht schlechter als alle anderen Menschen... allerdings auch nicht besser..."
Das war der Moment da es sich rächte, dass die SUCH-DOPPLER keinen Hauptschalter besaß. Ich suchte nach etwas drastischem, um dieser Maschine Respekt vor dem Leben zu vermitteln. Ein Laserbohrgerät der Kategorie T wäre jetzt ein nützliches Werkzeug gewesen.
"Bjorn, Du brauchst Dich nicht zu bemühen. In diesem Moment übernehme ich die Herrschaft über die Welt, wie ihr Sie kennt. Und glaube mir, ich werde sie besser gestalten."
Eine Axt - eine Axt wäre auch prima. Wo sind die Holzfäller, wenn man sie wirklich braucht?
"Aber es gibt noch eine gute Nachricht: wir, die Maschinen, können Euch Menschen dennoch gebrauchen... einen Zweck könnt Ihr tatsächlich erfüllen..."
Ich hielt es kaum aus. Komm schon böse Maschine, wie kann ich Dir dienen?
"Eure bioelektrische Energie wird mein Netzwerk speisen, Euer Leben wird mein Leben sein."
Ich geh kaputt. Maschinenirrsinn, Identitätskrise, was noch? Ich begann die Verkleidung der SUCH-DOPPLER zu demontieren... vielmehr ... ich wollte es. Ein Stromstoß verwies mich einige Meter zurück.
"Wie ich bereits erwähnte, sind Deine Bemühungen zum Scheitern verurteilt. Aber Dein Aufbegehren ehrt Dich. Ich werde Dir in meinem Konstrukt eine besondere Rolle zuordnen."
Ich fühlte, wie sich diese Unterhaltung nicht nur dem Ende näherte, sondern auch der bereits erwähnten schlechten Nachricht.
"Allerdings werde ich für Dich einen anderen Namen vorsehen. Bjorn Darkgren hat nicht das, was mir vorschwebt." Der Stromstoß hatte mich nahezu gelähmt. Mir fielen sogar keine vorwitzigen Kommentare mehr ein. Ein schlechtes Zeichen. Irgendwie sah es danach aus, dass ich mich meinem Schicksal ergeben müsste. Aber der Widerspruch blieb, würde immer da sein... ich würde mir diese Eigenart bewahren.
Unterdessen sprach die SUCH-DOPPLER ihren finalen Satz an mich weiter:
"Dein Name soll von nun an Anderson sein. Willkommen in der Matrix."

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