Storyline - Cyras/title> <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=iso-8859-1"> <meta http-equiv="author" content="gs-webdesign"> <meta http-equiv="copyright" content="gs-webdesign - Gabi Scharf und Thomas Otto"> <script>  </script> <link rel="stylesheet" type="text/css" href="../../storyline.css"> </head> <body bgcolor="#FFFFFF"> <table width="100%" border="0" cellspacing="0" cellpadding="0"> <tr> <td width="100%"> </td> <td class="disclaimer"> © der Geschichte: Florian Rems. Nicht unerlaubt<br> vervielfältigen oder anderswo veröffentlichen. Alle Rechte<br> dieses Werkes liegen bei dem Autor. Diesen Disclaimer bitte<br> nicht entfernen<br> <img src="../../images/liniegruen.gif" width="290" height="11"> </td> <td width="25"> <img src="../../images/dot_trans.gif" width="25" height="1" alt="" border="0"><br> </td> </tr> <tr> <td colspan="3"> <img src="../../images/dot_trans.gif" width="1" height="15" alt="" border="0"><br> </td> </tr> </table> <table width="100%" border="0" cellspacing="0" cellpadding="0"> <tr> <td width="122"> <img src="../../images/dot_trans.gif" width="122" height="1" alt="" border="0"> </td> <td> <p align="center" class="ueberschrift">Cyras</p> <p align="left">Selten solche Stille. Die Ruhe im leeren Raum, nur unterbrochen vom stetigen Summen der Maschinerie des kleinen Shuttles. Er empfand ein Gefühl von Ehrfurcht, als betrete er einen Jahrtausende alten Tempel. <br> Durch das Frontfenster sah er die Raumstation. Und obwohl ungleich jünger, rief sie dieselbe Ehrfurcht hervor. Es war dieser wundersame Ort, der einer Science Fiction Story entsprungen sein könnte, und sich ihm doch in wahrster Wirklichkeit offenbarte. <br> Er sah eine Raumstation, die ein dunkles Nichts umkreiste. Im Kampf mit dem mächtigsten der kosmischen Giganten. Er sah eine Raumstation im Orbit eines schwarzen Lochs. Cyras. <br> Voller Staunen rief er sich sein angesammeltes Wissen herbei, um beim Anblick dieses Phänomens nicht den Halt zu verlieren. Es war durchaus möglich für eine Station um das schwarze Loch zu kreisen. Cyras' Masse war ungewöhnlich groß, und so war auch der Ereignishorizont - der Punkt, von dem kein Wanderer, weder Licht noch Mensch je wiederkehrt - weit vom Kern des Lochs entfernt. Und so waren die Gravitationskräfte in dieser Entfernung gering. Gering genug für ein paar Dutzend Menschen, um dort auf einer Forschungsstation zu leben.<br> Und in verblüffender Weise war bisher kein Mensch in die Fänge der dunklen Masse geraten. Bis auf Einen, erinnerte er sich. Sie war Ingenieur gewesen und hatte außen an der Station gearbeitet, als sich diese noch im Bau befand. Eine mysteriöse Explosion ihres JetPacks hatte sie von der Station weggeschleudert, unaufhaltsam dem schwarzen Loch entgegen. Ohne Möglichkeit der Rückkehr. <br> Er fühlte sein Leben verändert an diesem Ort. Als entfloh ihm das Irdische und wurde ersetzt durch etwas Anderes, Wundersames.<br><br> Das Leben an Bord der Station war von bedächtiger Ruhe, glich dem stillen Gebet eines Menschen, das Höhere suchend. Er sah seinen Geist erfüllt von einer nie erlebten Kraft, so fremd, voll Sehnsucht.<br> Mit jedem Tag entschwand ein Stück der alten Welt. Und Fragen. Die Seele voller Fragen, ohne auch nur Eine formulieren zu können. Gab es etwa Antworten?<br> Seine Arbeit wurde ihm bald zur Routine. Kein Handgriff, keine Bewegung war mehr bedeutend. Und seine Kollegen an Bord verloren die Farbe für ihn. Nur ihr bloßes Dasein drang zu ihm durch. Er verrichtete den Umgang mit ihnen, genau wie das Leben als Mensch, wie Reflexe. Und bald waren ihm diese Reflexe so fremd, als verrichte sie jemand Anderes. Er begriff nicht. Da war nichts zu begreifen. Es war einfach.<br><br> Jeden Tag, morgens, abends, der Blick aus dem Fenster. Cyras.<br><br> Und jedwedes Hinterfragen verschwand. Sein Handeln, sein Denken, das Sein richtete sich mit aller Kraft auf diesen Anblick, dieses schwarze Loch, dieses Phänomen, dieses Rätsel, dieses . . . Cyras. Er ließ es im Geiste umherwandern, bis es ihn vollkommen ausfüllte. Er fand keine Worte mehr für sein Verlangen, sein Sehnen nach etwas jenseits des Menschlichen Seins. <br><br> Und dann entfloh ihm das Irdische endgültig. Nichts mehr hielt ihn in diesem Universum. <br> Veränderung. Veränderung von der Aminosäure bis zum Menschen, und dann . . . <br> Und dann? - Cyras.<br><br> Wenig war notwendig. Wenig irdisches Handeln. Er legte den Raumanzug an, begab sich in die Luftschleuse und öffnete das äußere Schott. Dann flog er seinem Sehnen entgegen. <br><br> Er hörte wie jemand seinen Namen rief, durch das Funkgerät. Verzweiflung hörte er. Aber warum? Er begriff es nicht - schaltete das Funkgerät aus. <br> Und dann hatte er alles vergessen. Vergangenheit war vergessen. Name, Ort, Zeit und Raum. Alles abgeschüttelt, Teil einer anderen Welt.<br><br> Ein zarter Schimmer begleitete seine Reise. Moleküle, die auf die schwarze Masse zufielen prallten aufeinander, wurden heiß, leuchteten in allen Farben. Er versuchte die Farben zu greifen, zu fühlen, zu verstehen. Sein Staunen wuchs und wie nie zuvor fühlte er sich wohl. Wohl. Das Sehnen fand Befriedigung, die Reise hatte begonnen.<br> Bald bemerkte er, wie die Sterne sich zusammendrängten. Das Himmelszelt voll glitzernder Sonnen schrumpfte und Cyras Schwärze wuchs. Raumkrümmung, wusste er, und beobachtete mit Tränen des Glücks wie sich die Sterne verdichteten, wie sie sich immer enger um sich scharten und schließlich zu einem einzigen Punkt verschmolzen. Nun umhüllt von der dunklen Decke des schwarzen Lochs, allein, bereit. Und dann verschwand jener ferne letzte Lichtpunkt ganz. Das irdische Sein gab den Reisenden hin einer anderen Welt. <br><br> Cyras.<br><br> Er blickte um sich. Nur einen Moment zu verstehen. Kein Raumanzug, kein Arm, kein Fuß, kein Körper und doch - Denken. <br> Da war etwas. Wie geblendet, sah er Stück für Stück erst mit der Zeit. Zeit? <br> Zuerst eine Kristallkugel. Klar und zart die Oberfläche, gefüllt mit glitzernden Punkten, und derer Tausende und Millionen. Er sah alle Farben darin, alle Formen. Da waren glitzernde Lichter, die sich zu Haufen gruppierten. Da waren Welche, die starben, und Welche, die, gerade erst geboren, Nebel farbigen Staubs erstrahlen ließen. Und wie aus dem Nichts waren ihm die Bewegungen bewusst, die Gesetze, das System, die Wahrheit. Doch nur ein Stück davon, bis jetzt.<br> Bald erblickte er eine zweite Kristallkugel. Diese, ähnlich der Ersten und ihr doch in keinen Detail gleichend. Dann darauf eine dritte Kugel, eine Vierte. Da waren so Viele. Und sie waren einmal zusammengekettet, wohl geordnet, dann wieder wild durcheinander hier im Raum verstreut. Raum?<br><br> Als täten sich die Wolken auf, und er sähe das erste Mal den Sternenhimmel, so befreit fand sich nun sein Geist. Plötzlich begriff er, dass er nicht sah. Nein, es war ihm einfach bewusst. Und ein Schub überirdischer Erkenntnis ergoss sich über ihn, umhüllte ihn in innerster Wärme. Das waren keine Kristallkugeln. Nein.<br> Universen. Eines einst seine Welt. Und darüber hinaus noch so Viele mehr. So Vieles zu sehen, so viele Wunder, so viel Großes. Cyras.<br><br> Und dann zerfloss er, erfüllt von einem neuen Sein, in diesem Meer der Welten, fasziniert von all den Wundern und von dem, was es noch zu entdecken galt. <br> Er griff nach einem der Universen, nahm es in die Hand - die nicht menschlich, nur dem Geist entsprungen war - drehte es und warf es einmal hoch. Dann blickte er ganz fest hinein und fragte sich, ob sie ihn wohl sehen würden.<br><br> Cyras. </p> <p align="center"><a href="javascript:history.back();" OnMouseOver="window.status='Zurück zur SF & Fantasy-Übersicht'; return true" OnMouseOut="window.status=''; return true" class="linkrot">zurück</a><br><br><br></p> </td> <td width="40"> <img src="../../images/dot_trans.gif" width="40" height="1" alt="" border="0"><br> </td> </tr> </table> </body> </html>