© der Geschichte: Sylvia Schumann. Nicht unerlaubt
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Die erste Geschichte

Tote Augen gucken mich an. "Hätte ich dich doch nie geboren. Deinen Vater habe ich sowieso nur aus Mitleid genommen. Du wirst nie was Vernünftiges werden. Ich wollte, ich hätte Dich verkauft, als man mir 100.000 DM für dich geben wollte." So und noch schlimmer sprach mein sogenanntes Muttertier mit mir, wenn sie ihr "weggeworfenes" Leben bedauerte. Deshalb wollte sie wohl auch, daß ich ihr Leben leben sollte und nicht mein eigenes. Denn sobald ich einen anderen Weg einschlagen wollte, wußte meine Mom einen Weg, das zu verhindern. Also lebte ich so gut es irgendwie ging unserer beider Leben. Ich war der Spiegel meiner Mutter.

Ein hübsches kleines Mädchen, nachdem sich schon recht früh die Kerle rumdrehten. Mutti war immer stolz auf mich, aber leider nur wenn ich hübsch anzusehen war. Ich lernte also das ich nur liebenswert bin wenn ich gut aussehe. "Hängst Du schon wieder vor dem Spiegel? Du siehst aus wie eine Nutte." Ich stand vorm Spiegel und machte mich schön, ich probierte aus, ob aus mir noch mehr "Hübsches" herauszuholen war. Da war ich so ungefähr 13 Jahre. Daß ich aufs Gymnasium ging, eine gute Schülerin war, bedeutete meiner Mutter nichts. Das war ja nicht ihre Welt. Ich begriff nicht, daß jetzt auch meine Schönheit nicht mehr ausreichte, um von Mama geliebt zu werden. Denn mittlerweile war ich Mamas Konkurrenz. Sie wurde alt. Hat mich auch erst mit über 40 bekommen. Auf einmal liebte sie mich nicht mehr, weil ich ein hübsches Kind war. Denn ich war ja kein KIND mehr. Die junge werdende Frau konnte sie nicht lieben. Die hatte etwas Eigenes. Ihre Sexualität. Aber auch da fand Mama einen Weg mir ihre aufs Auge zu drücken. Meine Mutter empfand Sex als lästiges Übel. Sie hatte nie mit einem Mann geschlafen, den sie lieben durfte, glaube ich.

Ich bekam nun Unterricht von Mutter in den Benimmregeln des Lebens einer Hure. "Du hast die Macht zwischen deinen Beinen, ordne die Männer Deiner Macht unter." Welch grosse Lüge, und welch grosser Auftrag. Den Auftrag begriff ich recht schnell, die Lüge leider erst viel später. Auf Geheiß von Mutter, und weil ich ihre Anerkennung suchte, nahmen wir uns erst mal die türkischen Arbeitskollegen meines Vaters vor. Die standen auf das jungfräuliche Mädchen und halfen meiner Mutter ihr verblichenes Leben durch Luxusgüter bunter, fröhlicher zu machen. "Bist du kleine geile Sau, hä? Magst Du dicke Schwänze in dein süße Fötze?" Das konnte ich in der Schule natürlich keinem sagen.

Die Lehrer merkten natürlich das ich mich veränderte. Schließlich wurde ich immer schillernder. Auch Lehrer sind Männer. Ich kokettierte mit allen männlichen Wesen. Und das mit der Macht schien Gestalt anzunehmen. Gute Noten, teure Klamotten. Das tat gut. Der Nutte gut. Dem Kind in der kindlichen Nutte wohl eher nicht. Das Kind hatte keine Freunde nur Freier. Später dann brauchte ich meine Mutti nicht mehr um die "Macht" auszuleben. Clubs, Bordelle, Möglichkeiten zur Prostitution sind ja vielfältig. Mutti bekam selbstverständlich immer was vom Kuchen ab. Sie sollte ja stolz auf mich bleiben. Irgendwann kam der Tag x. Ich wollte dieses Leben nicht mehr. Da mußte es noch etwas anderes geben. Mama hörte mir auch genau zu als ich ihr von meinen Plänen erzählte ein besseres Leben zu leben. Einen Moment dachte ich sie würde verstehen. Verstehen, daß ich lange genug ihr Leben gelebt habe. Daß ich jung genug bin mit 20 Jahren mein eigenes Leben haben zu wollen. Ich war richtig euphorisch. Aber plötzlich waren sie wieder da. Diese kalten toten Augen schauten mich an Dieser Blick war mir so vertraut, und trotzdem keimte in mir Hoffnung, daß Mama mich gleich in den Arm nimmt und sagt, daß ich aufhören darf. Und doch wußte ich auch, dass ich alles tun würde, damit sie wieder lieb ist. Mama wählte genau ihre Worte, weil sie spürte, daß in mir Widerstand wuchs. "Ich habe Dich unter Schmerzen geboren. Dich großgezogen, Dir alles beigebracht was ich weiss. Natürlich sollst Du alles tun was Du Dir wünschst. Du sollst es besser haben als ich mein Kind. Dein Vater und ich lieben Dich. Wie wäre es wenn Du noch einmal etwas Gutes tust? Dann werde ich Deinem Vater auch nie erzählen womit wir unser Häuschen wirklich bezahlt haben. - Da ist der Mann von der Kripo, der so scharf auf Dich war. Du wolltest damals nicht mit ihm mitgehen. Hattest Angst. Warst ja noch klein. Der macht Schwierigkeiten wegen Kuppelei und so. Nimm Dir den noch mal vor, dann kannst Du für immer aufhören." Meine Liebe und Dankbarkeit nun würde doch noch alles gut. "Also gut, ich werde ihm ein paar tausender aus dem Schwanz lutschen, Mom: Das letzte Mal. Dann werde ich Euch verlassen."

Wie wahr diese Worte werden sollten wird sich bald aufzeigen. Komisch, daß ich meine Mutter nicht hassen konnte. Sie hat mich benutzt. Aber ich glaubte wohl, daß sie mich irgendwann lieben kann. Damit war ich von allen anderen Wünschen abgelenkt. Doch wir sind immer damit beschäftigt anderen Menschen oder den Umständen die Schuld für unser Leid zu geben. Das wurde mir später, an einem anderen Ort ganz bewußt. Mutter rief den Kripomenschen an und machte einen Termin für den kommenden Abend aus. "Zieh Dich so unschuldig wie möglich an. Keine Schminke. Und erzähle ihm, daß Du vergewaltigt worden bist. Das ist sein Fetisch. Du kriegst das schon hin." "Wie lange hast Du mit ihm ausgemacht?" "Eine Nacht mit Dir ist dem Teufel viel wert. Mach es gut. Es wird ja das letzte Mal sein, wie du sagst."

Der Abend, der letzte Anfang vom Ende war gekommen. Ich freute mich fast auf den letzten Dienst als Hure. Sorgfältig bereitete ich mein Outfit vor. Geblümtes Minikleid mit zartem Spitzenbesatz. Leicht duftende rosa Unterwäsche. Hautfarbene halterlose Strümpfe. Kniehohe Stiefel mit leichtem Absatz. KEINE SCHMINKE. Das lange blonde Haar zu Zöpfen geflochten. Zusätzlich verteilte ich noch ein paar Sprüher billiges Herrenparfüm auf meinen Körper und meine Haare. Ich mußte ja auch nach Vergewaltiger riechen. So gegen 19 Uhr setzte ich mich ins Auto und fuhr los. Um 19 Uhr 30 sollte ich dort sein. Wir trafen uns in seinem Büro. Bevor ich die Polizeiwache betrat, nutzte ich die Gelegenheit, mein Styling zu perfektionieren. Ein bißchen auf den Kieselsteinen gewälzt und noch die Haare zerwuscheln. Ich war ein perfektes Opfer. Man will ja seine Rolle gut spielen. Vielleicht war ich zu gut. Es ging nämlich alles irgendwie nach hinten los. Schon als ich das Büro betrat bemerkte ich, daß etwas nicht stimmt. Aber wie das so ist. Der Warngedanke flog davon, denn Angst konnte ich mir gar nicht leisten.

Er sah mich an und setzte sein väterliches Lächeln auf. Ich erzählte ihm von einer haarsträubenden Vergewaltigung. Ich war ein gutes Opfer. Während meiner Erzählungen wurde sein Blick glasig, wie unter Fieber. Ich merkte nicht wie aus meiner Rolle langsam Realität werden sollte. Plötzlich stand er hinter mir, hielt mir seine Waffe an den Kopf und seinen harten Schwanz vors Gesicht. "Du kleine Schlampe kannst noch einen Prügel vertragen, oder?" Ich spielte immer noch meine Rolle. "Was wollen Sie von mir? Bitte lassen Sie das: Wollen Sie mir denn nicht helfen?" "Ich werde dir helfen du Hure. Tausend Pimmel haben Dich gefickt. Nur mich wolltest du nie ranlassen Du geile Nutte. Jetzt bist du reif. Ich fick Dich tot."

Endlich begriff ich. Der macht ernst, der will mich ernsthaft vergewaltigen, der Bulle. Nur nicht die Nerven verlieren, dachte ich. Ich versuchte auf ihn einzugehen ."Ich habe mir das Beste für dich aufgespart. Vor ein paar Jahren hättest du noch gar nichts mit mir anfangen können. Jetzt kann ich erst Deine Wünsche erfüllen, Schatz. Sag mir wie du es von mir haben willst." "Du Dreckstück! Rede nicht mit mir wie mit einem deiner Freier. Ich nehme mir was ich von Dir will." Paaff, hatte ich eine hängen, daß ich vom Stuhl flog. Ein Tritt in den Magen, einen in die Nieren, und schon war er über mir. Ich spuckte ihm ins Gesicht. Er riß an meinem Slip herum. Ich kam nicht unter ihm weg. Doch in meiner Nähe stand ein Tisch, und darauf war eine Art Stein. An dem Tisch konnte ich irgendwie rütteln, so das der Stein runterfiel. Er erkannte meine Absicht und schubste den Stein beiseite. "Du linke Ratte.Wolltest mir die Lampe ausmachen. Schwänze hattest Du ja eigentlich genug in deiner Fotze. Mal sehen wie du mit härteren Sachen umgehen kannst." Während der ganzen Zeit kniete er mit seinem Gewicht auf meinen schmerzenden Eingeweiden. Er war nicht gerade leicht. An die Waffe hatte ich gar nicht mehr gedacht. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, daß er sie benutzen würde. Ein Polizist. Ein Freund und Helfer. Ja, und da war sie auf einmal in meiner Scheide. Autsch und kalt. Iiiiiiiiieh, dachte ich. "Bitte mach das nicht mit mir. Das macht mir Angst." Das macht dir erst Angst, dachte ich. Er dachte das wohl auch. "Angst hast du? Ich zeige dir nur mal was anderes Flittchen. Wichs ihn mir, während ich dich mit meiner Geliebten durchficke." Das alles machte ihn immer geiler. Er tat mir mit der harten Waffe weh. Riß mich auf. Doch ich hoffte, wenn ich ruhig blieb und weitermachte, würde er spritzen und dann vor schlechtem Gewissen anfangen zu knatschen. Kennt man ja. Doch dem war nicht so. Ich wichste wie ich noch nie vorher gewichst habe. Gleich mußte er soweit sein. Die Schmerzen in meiner Muschi merkte ich nicht mehr. "Jetzt laß ab Du verdammtes Arschloch. Spritz die dreckige Hure voll mit deinem Wichssaft." Es mußte jetzt kommen. Gleich mußte es vorbei sein. Er fickte die Waffe immer härter in mich rein. Tiefer ging es nicht. Er atmete jetzt ganz schnell. "Aahh, aahhh, uuuhuh, jaaa ....." Nun mach doch du perverse alte, fette Sau, dachte ich. "Jiiiehaaa, ich koommooeeee......" Es löste sich ein Schuß. Kaum zu hören, weil schallgedämpft in meiner Lulu. Ich merkte noch die ersten Spritzer Sperma, die auf mich tropften. Dann merkte ich auf dieser Welt nichts mehr.

Jetzt sitze ich hier in der Geisterwelt und sehe mein Leben anders. Ey Mann, das ist abgefahren. Da unten befinden sich so viele im Irrtum. Ich war mittendrin. Mein erster Irrtum: Ich sterbe nicht wirklich. Denn ich habe alles noch bei mir. Meine Gedanken. Meine Gefühle. Mein Wissen. Auch mein Wissen über meine Fehler. Nur mein Körper ist futsch. Na ja, vielleicht bekomme ich noch einen neuen. Der alte würde eh nicht hierher passen. Hier sind auch noch andere, die wie ich noch einige Dinge begreifen müssen, bevor es weitergeht. Wir sind alle aus Geist. Das waren wir schon vor dem Erdenleben. Hier stelle ich mir die Frage: Wer war schuld an meinem Tod, oder an meinem Leben?

Irrtum Nr. 2: Gott war nicht schuld wie ich mal dachte. Er gab mir alles bevor ich auf die Erde kam, damit ich ein gutes Leben finden könnte, wenn ich wollte. Er gab mir sogar die Fähigkeit, gegen alle Scheiße kämpfen zu können. Aber meine Wege waren nicht seine Wege. Auch wenn meine Mutter nicht so toll war, hätte ich toll werden können. Ich hatte ja gewusst, daß mein Leben anders sein könnte. Ergo, hätte ich mich nur richtig zu entscheiden brauchen. Von hier oben sieht alles einfach aus.

Irrtum Nr. 3: Meine Mutter war auch nicht alleine schuld. Hier sehe ich auch ihr Leben. Viele Dinge die ich nicht wissen konnte. Meine Mutter hatte es nicht anders gezeigt bekommen. Sie ist an ihrem Leben oft verzweifelt. Arme Mama. Ich werde sie in den Arm nehmen, wenn sie kommt. Sie hätte ja gerne geliebt, tief in ihrem Herzen. Ich hätte das aber auch gerne auf der Erde getan. Das gebe ich zu. Aber wenn sie herkommt wird auch sie alles wissen und fühlen. Dann können wir leben Mama. Oh Mann, hätte ich das alles gewußt, hätte ich Dir auf der Erde noch helfen können. Denn ganz klar ist es besser, wenn man das auf der Erde herausfindet. Die Chancen stehen dann einfach besser mehr gute Sachen von der Erde mitzunehmen.

Irrtum Nr. 4: Ich war auch nicht so ganz alleine schuld. Hier habe ich erfahren, daß es noch andere Wesen auf der Erde gibt, die neidisch sind, daß wir eine Zeit diesen Körper haben dürfen. Die machen ehrlich alles, damit Du irre gehst und die falschen Wege gehst. Da gibt es aber noch ein gutes Wesen, ein heiliges. Das sagt uns was wir tun müssen, um glücklich zu werden. Aber wir hören selten darauf, weil es nicht so verführerisch spricht und nicht so laut wie die anderen. Auf der Erde sagen wir Gewissen dazu. Und wenn wir diese Stimme vernehmen, und trotzdem dagegen handeln, dann sind wir echt selbst schuld. Ich gebe zu, auch von hier oben sieht das nicht immer so einfach aus. Unser Ego ist wirklich zu groß. Aber dennoch zu besiegen, wie ich nun herausgefunden habe. Mit den richtigen Mitteln selbstverständlich.

Kein Irrtum: Der Kommissar ist schuld an meinem frühzeitigen Austritt aus der Achterbahn des Lebens. Deshalb kann ich hier umkehren. Würde ich noch bei Euch sein müßte ich auf der Erde einen Weg finden mein Leben und mich liebzuhaben. Das ist wichtig. Sich selbst lieb haben. Nur so kann man das Beste aus seinem Leben machen. Aber Hallo: Die anderen Menschen nicht vergessen. Die müssen wir auch lieben, denn wir gehören irgendwie zusammen. Der Kommissar wird auf Erden noch seine Strafe finden, denn er konnte den Totschlag nicht verbergen. Was hier mit ihm passiert weiß ich nicht. Bin ja noch nicht so lange hier.

Kein Irrtum: Vergebt Euch und anderen nach Möglichkeit auf der Erde. Hier oben gibt das Punktabzug, weil es von hier aus ein Kinderspiel ist. Ist doch klar oder? Außerdem müßt ihr dann da unten nicht immer so eine schwere Last mit durchs Leben schleppen. Das kann Euren Blick für das Wesentliche trüben und euer Herz vergiften.

Falls ihr eigene Gedanken dazu habt, lasst Euch nicht aufhalten sie zu denken. Hoffentlich hat Euch die erste Geschichte gefallen. Ist doch nicht zu krass, oder?

Bin selbst gespannt wie die nächste werden wird. Laßt Euch auch überraschen, ja? Oh, ich habe nicht gemerkt, daß ich euch schon duze. Aber so seid ihr mir näher, wenn ich schreibe. Ihr müßt jetzt umblättern, oder? Falls ihr noch Zeit und Lust habt, wartet die nächste Story schon darauf gelesen zu werden.

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