© der Lyrik: Kai Bliesener.

Eiszeit

Wir sitzen da
keiner spricht ein Wort
Stille, eisiges Schweigen
Eiszeit.

Unsere Blicke
Starr geradeaus
Ohne Wärme, ohne Liebe.

Die Gefühle längst vergessen,
begraben in der Schlucht aus ewigem Eis.

Eine vergangene Nacht,
eine vertane Chance.

Das Bett zerwühlt,
zerstreute Kleider,
der Geruch der Lust in der Luft.

Das Verlangen,
es war da,
die Barriere zwischen uns auch.

Kennen wir uns zu lange,
sind zu vertraut?
Sagen kann es keiner.

Beide wollten es,
keiner konnte es,
jeder wusste es.

Stundenlang angeschwiegen,
kein Wort über die Lippen gebracht.

Du riechst in Deinen Kaffee
Und beide wissen,
dass nichts mehr aus uns wird.

Der Abschied kommt,
die Eiszeit bleibt.

Vielleicht sehen wir uns wieder,
an einem anderen Ort,
zu einem neuen Start.

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